21.2.1865 Bamberg, 28.10.1924 Baden, katholisch, von Bamberg, ab 1893 von Baden. Sohn des Theodor, Arztes. 1891 Victoire Baumann, Tochter des Conrad, Zürcher Seidenindustriellen. Diplom der königlichen Maschinenbauschule in Nürnberg, 1885 Volontär und kurz darauf Montageleiter für elektrische Anlagen bei der Maschinenfabrik Oerlikon, dort Bekanntschaft mit Charles Eugen Lancelot Brown. Nach längeren Finanzierungsbemühungen gründeten die beiden 1891 dank einem Darlehen von Walter Boveris Schwiegervater die Firma Brown, Boveri & Cie. (BBC, Asea Brown Boveri) in Baden. Während Brown sich um die technischen Belange kümmerte, war Boveri, obwohl technisch begabt, der visionäre kaufmännische Leiter. Sein Verdienst ist der 1900 einsetzende Ausbau von BBC zum internationalen Grosskonzern. Nach Browns Rückzug ins Privatleben war Boveri 1911-1924 Verwaltungsratspräsident. Auf seine Veranlassung gründeten 1895 verschiedene Banken die AG Motor, die das Kapital für den Aufbau vor allem der italienischen und der schweizerischen Elektrizitätswirtschaft aufbrachte und 1923, unter Boveri als Präsident (1895-1924), mit der Columbus AG zur Motor-Columbus fusionierte. Boveri präsidierte verschiedene Elektrizitätsgesellschaften und während des Ersten Weltkriegs die Société suisse de surveillance économique. Seine Bemühungen um die Elektrifizierung der Eisenbahn trugen ihm ein Verwaltungsratsmandat der Schweizerischen Bundesbahnen ein. 1916 Dr. h.c. der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und Ehrenbürger von Baden. Als Präsident verschiedener städtischer Kommissionen aktiv in der Badener Lokalpolitik.
