AdolfJenny

1.3.1855 Ennenda, 5.6.1941 Ennenda, reformiert, von Ennenda. Sohn des Daniel (->) und der Anna geborene Jenny. 1881 Jda Trümpy (✝︎1919 durch Suizid in der Linth), Tochter des Jakob Trümpy. Adolf Jenny besuchte die Primarschule in Ennenda, die höhere Stadtschule in Glarus und das Gymnasium in Winterthur, studierte dann am Polytechnikum in Zürich und absolvierte eine praktische Ausbildung in einer Tuchdruckerei im elsässischen Mülhausen. 1877 trat Jenny als Angestellter in das Familienunternehmen Bartholome Jenny & Co. (Ennenda und Haslen) ein. 1880 wurde er Teilhaber der Firma. Zusammen mit seinem Bruder war er verantwortlich für den technisch-koloristischen Teil der Baumwolldruckerei. 1906 wurde die Druckerei aufgehoben. Jenny verblieb bis 1921 in dem auf die Spinnerei und Weberei reduzierten Unternehmen. Als Mitglied der Schulbehörde und Vorstand des Hilfsvereins von Ennenda setzte sich Jenny für die örtliche Schulbibliothek, die Kleinkinderschule, die Kinderkrippe und das Gesellschaftshaus ein. Mit grossem Nachdruck unterstützte er Bestrebungen der Krankenkassen, des Kunstvereins, des Historischen Vereins und der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Glarus. Jenny verfasste ein detailreiches Werk über den Handel und die Industrie des Kantons Glarus. In diesem Zusammenhang legte er eine Sammlung europäischer Druckmuster an, auf Papierbogen aufgeklebt und mit Hinweisen auf die Fabrikationsmethoden versehen. Für seine Industriegeschichte erhielt Jenny 1906 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich. Weitere historische Werke sind die "Glarner Geschichte in Daten" – eine Überarbeitung einer chronikalischen Aufzeichnung aller glarnerischen Geschehnisse von Otto Bartel –, eine Publikation über die "Leistungen und Schicksale der Russland-Schweizer" sowie "Die industrielle und gewerbliche Benutzung der Wasserläufe in Glarus und Umgebung".