5.11.1833 Einsiedeln, 9.10.1896 Einsiedeln, katholisch, von Einsiedeln. Teilhaber des Benziger Verlags in Einsiedeln, liberaler Schwyzer Kantonsrat.

Adelrich Benziger, Sohn des Nikolaus Benziger und der Aloisia geborene Benziger, gehörte der katholischen Unternehmerfamilie Benziger an. Sein Vater war zusammen mit seinem Onkel Karl Benziger Inhaber des Verlags- und Druckereiunternehmens Gebr. Karl & Nicolaus Benziger (Benziger Verlag). Am 17. August 1858 heiratete Benziger Anna Maria Koch, Tochter eines Landwirts aus Boswil und Institutsfreundin seiner Schwester Ursula Benziger. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, unter ihnen Alois Maria und August Benziger.
Benziger besuchte die Primarschule in Einsiedeln, Sekundarschulen in Rorschach und Rapperswil (SG), die katholische Kantonsschule St. Gallen und anschliessend das Privatinstitut Devrient in Lausanne. 1852 trat er ins väterliche Geschäft ein. Von 1853 bis 1857 hielt er sich in den USA auf, wo er in New York eine Filiale des Einsiedler Mutterhauses aufbaute, die später von seinem Cousin Joseph Nicholas Adelrich Benziger übernommen wurde. 1860 wurde er zusammen mit seinen beiden Brüdern Nikolaus und Louis Benziger sowie drei Cousins Teilhaber des Unternehmens in Einsiedeln und übernahm die Leitung der künstlerischen und teilweise der technischen Abteilung.

In den folgenden zwei Jahrzehnten war Benziger die prägende Figur im Familiengeschäft und initiierte zahlreiche technische und betriebliche Neuerungen. Auf Geschäftsreisen knüpfte er Kontakte zu Unternehmerkreisen in den Wirtschaftszentren Europas. 1869 hielt er sich erneut in den USA auf, um die inzwischen erweiterten amerikanischen Zweigniederlassungen zu sanieren. 1875 weilte er für längere Zeit in Rom und wurde von Papst Pius IX. zum Ritter des Gregorius-Ordens ernannt. Nach Differenzen mit seinen Associés trat Benziger 1880 aus dem Geschäft aus und gründete 1885 in Einsiedeln unter dem Namen Adelrich Benziger & Co. eine Anstalt für kirchliche Kunst, verbunden mit einer Buch- und Kunsthandlung. Das Geschäft wurde später von seinem zweitjüngsten Sohn Albert Benziger-Glutz von Blotzheim übernommen.

Benziger war Mitglied schweizerischer und internationaler Fachgremien im Bereich der Reproduktionstechnologie, etwa anlässlich der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich (1883) und der Weltausstellung in Paris (1889). In den frühen 1880er Jahren beteiligte er sich in Zürich an der Gründung der Eidgenössischen Transportversicherungsgesellschaft und einer Depositenbank. Politisch vertrat er dezidiert liberale Positionen. Er befürwortete eine starke bundesstaatliche Zentralgewalt und die Trennung von Kirche und Staat nach amerikanischem Vorbild. In Einsiedeln war er Bezirksrichter, ab 1862 Bezirksrat, später Statthalter und 1870 Bezirksammann. Von 1863 bis zu seinem Tod gehörte Benziger dem Schwyzer Kantonsrat an, den er 1891-1892 präsidierte. 1891 war er Mitinitiant der Bundesfeier in Schwyz. Im Militär kommandierte er ein Bataillon. Benziger bewohnte in Einsiedeln das Haus Adler an zentraler Lage und besass in Brunnen die Sommerresidenz Gutenberg. Er starb am 9. Oktober 1896 in Einsiedeln an einem langwierigen Magenleiden.
