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Offiziersbund

Unter dem Eindruck des Stimmungstiefs in der Schweizer Bevölkerung nach der Niederlage Frankreichs und der sibyllin. Radioansprache des Bundespräs. Marcel Pilet-Golaz vom 25.6.1940 beschlossen die Hauptleute Alfred Ernst, Hans Hausamann und Max Waibel zusammen mit August R. Lindt, einen geheimen O. zu gründen. Dieser setzte sich zum Ziel, dass die Armee auch dann kämpfe, wenn der Bundesrat und die Armeeführung kapitulierten. Am 21. Juli fand in Luzern die eigentl. Gründungsversammlung statt, an der ein Manifest unterzeichnet wurde, das den unbedingten bewaffneten Widerstand und die Erneuerung der Schweiz forderte. Vertrauensleute in allen militär. Formationen sollten diesem Grundsatz Nachachtung verschaffen. Die Nichteinhaltung konspirativer Regeln durch die Mitglieder des O.s führte zu deren baldigen Verhaftung. Auf Antrag der Militärjustiz kamen die Anführer mit einer disziplinar. Strafe davon, da achtenswerte Gewissensgründe sie dazu verleitet hatten, eine allfällige Meuterei vorzubereiten. General Henri Guisan erklärte, ihre Motive seien einwandfrei, doch hätten sie in aller Offenheit dafür eintreten sollen.

Quellen und Literatur

  • W. Gautschi, General Henri Guisan, 1989, 235-266
Weblinks

Zitiervorschlag

Hans Senn: "Offiziersbund", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.04.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030549/2009-04-06/, konsultiert am 29.03.2024.