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Vierwaldstätterkapitel

Spätestens ab Ende des 15. Jahrhunderts gebräuchliche Bezeichnung für das 1168 erstmals belegte Dekanat Luzern, eines der sieben Dekanate des Archidiakonats Aargau im Bistum Konstanz. Älteste Satzungen von 1412. Das Vierwaldstätterkapitel umfasste die fünf Sextariate Luzern (Dörfer am See und an der Reuss, im Entlebuch bis Malters, im Norden Beromünster als Enklave), Uri (ohne Ursern), Schwyz (Innerschwyz), Ob- und Nidwalden (ohne Engelberg). 1275 zählten 26, 1808 58 Pfarreien zum Vierwaldstätterkapitel. Der Dekan wurde durch die Kapitularen abwechselnd aus einem der Sextariate gewählt, die übrigen stellten je einen Sextar. In Luzern fanden regelmässige Kapitelsversammlungen statt. Die Auftrennung der Innerschweizer Stände auf die Bistümer Chur und Basel 1820 brachte das faktische Ende des Vierwaldstätterkapitels, 1847 erfolgte seine formelle Auflösung.

Quellen und Literatur

  • J. Schneller, «Das ehem. Lucerner- oder Vierwaldstätter-Capitel und seine ältern Briefschaften», in Gfr. 24, 1869, 1-102
  • HS I/2, 194-198, (Bibl.)
Weblinks

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Vierwaldstätterkapitel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030730/2013-02-27/, konsultiert am 13.11.2024.