JakobZiegler

23.7.1775 Winterthur, 18.1.1863 Winterthur, reformiert, von Winterthur. Sohn des Johann Heinrich (->). Schwager des Jacob Sulzer. ​1) 1798 Elisabeth Hegner, Tochter des Salomon Hegner, 2) 1801 Louise Steiner, Tochter des Johannes Steiner, 3) 1839 Fanny Pellis, Tochter des Marc-Antoine Pellis. Über Jakob Zieglers Ausbildung ist nur wenig bekannt. 1799 unterrichtete er Physik in Winterthur. 1814-1830 sass er im Zürcher Kantonsrat. Nach dem Tod des Vaters 1818 übernahm Ziegler dessen sämtliche Betriebe. Zunächst baute er das vom Vater gegründete Laboratorium aus und stellte dort ab 1830 auch Glas her. Aus der Bleicherei in Neftenbach machte er 1815 eine Chlorbleiche für Garne und Tücher und gliederte ihr 1820 eine Rotfärberei an. 1824 gründete er zusammen mit dem französischen Grossunternehmer Bonjour in Paris ein Atelier zur Herstellung von künstlichem Mineralwasser. In Schaffhausen übernahm Ziegler 1828 eine Ziegelbrennerei, in der er Tonwaren (Leitungsrohre, Geschirr usw.) produzierte und betrieb 1833-1838 eine Weberei. 1853 errichtete er eine Pulvermühle, die 1857 explodierte. Des Weiteren engagierte sich Ziegler für die Pflege der Musik in Winterthur. Er war 1799 Direktor und 1825-1862 Präsident des Musikkollegiums. 1809 verschaffte er der Stadtkirche Winterthur die Stiftskirchenorgel des aufgehobenen Klosters Salem, die erste Kirchenorgel im Kanton Zürich nach der Reformation. 1862 kam eine Magd Zieglers bei einem seiner Sprengstoffversuche ums Leben. Ziegler wurde darauf wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, starb aber vor Strafantritt.