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RobertGnehm

21.8.1852 Stein am Rhein, 4.6.1926 Zürich, ref., von Stein am Rhein, ab 1905 von Zürich. Sohn des Johann Jakob, Obersten, Landwirts und Bierbrauers, und der Maria Verena geb. Gräflein. 1882 Maria Benz, Tochter des Hans Heinrich, Landwirts. 1870-72 Chemiestud. am Eidg. Polytechnikum Zürich. Danach Assistent bei Karl Emil Kopp. Nach dessen Tod 1875 übernahm er interimistisch dessen Pensum, 1876 Titularprofessor. 1878-80 Kolorist bei der Batikdruckerei Blumer in Schwanden, 1880-84 bei der Anilinfarbenfabrik Bindschedler & Busch in Basel, wo er drei für die Wollfärberei bedeutsame Teerfarbstoffe entdeckte. Nach deren Umwandlung 1884 in die Ges. für Chem. Industrie in Basel (spätere Ciba) war er dort 1885-94 Direktor und 1892-94 auch Verwaltungsrat. 1895 Mitbesitzer und Verwaltungsrat bei Sandoz, 1896-1900 Verwaltungsratspräsident. In Basel 1884-93 Grossrat, 1886-93 Mitglied der Universitäts-Kuratel, 1892-93 Erziehungsrat. Am Polytechnikum Zürich war G. 1894-1904 o. Prof. für techn. Chemie, ab 1899 Rektor. 1881-1894 Mitglied im schweiz. Schulrat; als Schulratspräs. (1905-26) hatte G. wesentl. Einfluss auf den Ausbau der ETH Zürich. G. wurde damit zur Schlüsselfigur der akad. Chemie und der chem. Industrie. 1909 erster Dr. h.c. der ETH Zürich. 1944 errichtete G.s Tochter Marie die Robert-Gnehm-Stiftung. Gedenktafel am Geburtshaus "Lindwurm" in Stein am Rhein (heute Wohnmuseum mit einer Dokumentation über G.s Leben).

Quellen und Literatur

  • ETH-BIB, Nachlass
  • Vjschr. der Naturforschenden Ges. in Zürich 1926, 305-311, (mit Werkverz.)
  • B. Windler-Etzweiler, Prof. Dr. Robert G., 1948
  • Bote vom Untersee, 18.5.1993
  • T. Straumann, Die Schöpfung im Reagenzglas, 1995
  • A. Knoepfli, Robert G., 2014
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Gnehm, Robert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.08.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031361/2016-08-29/, konsultiert am 16.04.2024.