14.10.1883 Bulle, 22.1.1966 Freiburg, katholisch, von Lessoc. Sohn des Paul, Kaufmanns, und der Marie geborene Peyraud. Marie Feigel, Tochter des Ernest, Verwalters der Eisenbahn Bulle-Romont. Studium in Freiburg, Wien und Paris (Ecole libre des sciences politiques), 1909 Dr. phil. an der Universität Freiburg. Nach dem Studium war Gaston Castella Lehrer am Kollegium St. Michael in Freiburg. Ab 1919 arbeitete er im Freiburger Staatsarchiv; dort schrieb er seine "Geschichte des Kantons Freiburg", ein anerkanntes Grundlagenwerk. 1919-1921 war er Privatdozent für Schweizergeschichte an der Universität Freiburg, 1921-1925 ausserordentlicher Professor, dann ordentlicher Professor für Schweizergeschichte und allgemeine Zeitgeschichte, 1944-1945 Rektor. 1925-1943 leitete er die Kantons- und Universitätsbibliothek. Er war Mitgründer des Freiburger Zweigs der Neuen Helvetischen Gesellschaft, ab 1922 Experte für Universitätsfragen in der Völkerbundskommission für Geistige Zusammenarbeit und 1925-1943 Vorsitzender des Historischen Vereins des Kantons Freiburg. In der Geschichtswissenschaft vertrat Castella eine positivistische Richtung; er bettete die Geschichte seines Kantons und der katholischen Schweiz in eine europäische Perspektive ein und betonte die Bedeutung der Religion für die Entstehung der modernen Schweiz. Das Interesse an der Religion dokumentiert auch seine "Geschichte der Päpste". Castella war vom Föderalismus überzeugt; diese Haltung prägte seine äusserst patriotische Sicht der Schweizergeschichte.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 14.10.1883 ✝︎ 22.1.1966 1883-10-141966-01-22 |