11.3.1889 Wien, 22.9.1974 St. Gallen, israelitisch, ab 1917 katholisch, österreichischer Staatsangehöriger. Sohn des Adolf Jaray, Kaufmanns, und der Terese geborene Schönberg. 1) 1912 Olga Jehle, Tochter eines Arztes in Friedrichshafen, 2) 1945 Martha Steiner, 3) 1972 Marguerite Leuenberger, Tochter des Emil Leuenberger. Paul Jaray absolvierte die Maschinenbauschule Wien sowie Kurse an der Technischen Hochschule Wien. Danach wurde er Assistent an der Technischen Hochschule Prag. 1912-1923 arbeitete Jaray in Friedrichshafen, zuerst bei Kober Flugzeugbau, ab 1914 als Ingenieur bei der Luftschiffbau Zeppelin. Nach seiner Übersiedlung in die Schweiz betrieb er ein eigenes Büro mit staatlichen und privaten Aufträgen, so 1923-1932 in Brunnen, 1942-1945 in Solothurn und ab 1950 in Wetzikon (ZH). Dazwischen betätigte sich Jaray 1932-1939 in Luzern bei der Alaphon Radiodienst und Radiobau und als technischer Direktor der AG für Verkehrspatente (AVP). Ferner war er Mitarbeiter bei den Firmen Willi Farner Flugzeugbau in Grenchen und Naef Flugmechanik AG in Fischenthal. Jaray gilt als vielseitiger Erfinder und Konstrukteur (Windkanal, Fahrrad, Radioempfänger, Auspuffdüse, Propeller, Bugrad). Als Pionier entwickelte er beim Bau von Luftfahrzeugen die Stromlinienform und übertrug diese ab 1920 auf die Karosserie von Automobilen (Modelle u.a. bei Ley, Audi, Dixi, Tatra).
Quellen und Literatur
- Glaus, Beat: «Paul Jaray. Aerodynamiker, Konstrukteur und Erfinder (1889-1974)», in: Industriearchäologie, 8, 1984/4, S. 2-8.
- Engler, Franz; Lichtenstein, Claude et al. (Hg.): Stromlinienform = Streamline = Aérodynamisme = Aerodinamismo, 1992 (Ausstellungskatalog).
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 11.3.1889 ✝︎ 22.9.1974 1889-03-111974-09-22 |