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LudwigGsell

zwischen 1420 und 1430 Freiburg i.Br., kurz nach 1503 Basel (?). Erstmals erw. 1455 in Zürich, wo G. bis 1464 Münzmeister war. Ab 1459 auch (von Zürich aus?) verantwortlich für die kaiserl. Goldguldenmünzstätte in Basel, später auch für diejenige der Stadt Basel und weitere Münzstätten des sog. Rappenmünzbundes, als dessen Mitglied er bis 1481 regelmässig erscheint. 1475 als Mitangeklagter im Basler Münzprozess wegen Verstosses gegen die Ordnung der Hausgenossenzunft und Vermischens von gutem und schlechtem Geld zu 500 rhein. Gulden verurteilt, aber nicht seines Amtes enthoben. 1464 verantwortlich für die Münzstätten von Freiburg, 1469 (unter dem Vornamen Lienhard ?), sicher aber 1480-84 für jene von Solothurn. Nachdem G. bereits 1474 und 1484 kurzfristig an der Münze in Bern ausgeholfen hatte, wurde er 1492 in die Aarestadt berufen. Als seine bedeutendste Leistung wird hier die Einführung des Nominals Batzen und die im Gebiet der Schweiz erstmalige Prägung von Talern angesehen. Im Juni 1496 wurde G. entlassen, arbeitete im Winter 1499 in der solothurn. Münzstätte, ab 1500 erneut in Zürich. 1479 bis zu seinem Tod betrieb er die Wirtschaft zum Goldenen Storchen in Basel. 1482 wird er als Teilhaber des Bleibergwerks Goppenstein im Wallis erwähnt. G. war der bedeutendste Münzmeister seiner Zeit.

Quellen und Literatur

  • H.-U. Geiger, Der Beginn der Gold- und Dickmünzenprägung in Bern, 1968
  • R. Kunzmann, Die Münzmeister der Schweiz, 1987
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ zwischen 1420 und 1430 ✝︎ kurz nach 1503

Zitiervorschlag

Ruedi Kunzmann: "Gsell, Ludwig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031558/2006-12-04/, konsultiert am 13.11.2024.