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Maria Goswina vonBerlepsch

25.9.1845 Erfurt (D), 9.4.1916 Wien, ref., von Valendas und Zürich. Tochter des 1848 in die Schweiz emigrierten Hermann Alexander, Buchhändlers, Verlegers und engagierten Liberalen, von Göttingen-Witzenhausen, und der Teresia Antonia geb. Mayr. Schwester des Hans Karl Eduard (->). B. verbrachte ihre Kindheit in St. Gallen, 1860-83 lebte sie in Zürich. Nach dem Tode ihres Vaters 1883 zog sie mit ihrer Mutter nach Wien, wo sie zu schreiben begann. Mit feinem Humor und scharfer Beobachtungsgabe gestaltete sie in ihren Novellensammlungen "Heimat" (1899), "Rosen im Schnee" (1905), "Heimatscholle" (1914) Figuren aus dem schweiz. Stadt- und Landleben. Aber auch das bürgerl. Grossstadtleben Wiens und das Künstlermilieu sind Themen ihrer Erzählungen, z.B. in "Mann und Weib" (1898) und "Thalia in der Sommerfrische" (1892). Als Anerkennung für ihre literar. Tätigkeit erhielt sie 1905, nach Erscheinen ihrer Zürcher Erzählung "Episode" (1904), das Stadtzürcher Ehrenbürgerrecht. Der Roman "Befreiung" (1907), der den mühseligen Werdegang einer Schriftstellerin schildert, wurde in Österreich als ihr reifstes und bestes Werk gepriesen, in der Schweiz kritisierte man hingegen dessen emanzipatorische Tendenz. Ihre zahlreichen Werke wurden z.T. mehrmals aufgelegt, u.a. in der Reihe "Gute Schriften".

Quellen und Literatur

  • «Aus meiner Kindheit», in Schweizer Heim-Kal., 1912, 87-91
  • StadtB Winterthur, Nachlass
  • K. Gachnang, «Maria Goswina von B.», in Helvetia 25, 1902, 417-424, 455-458
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 25.9.1845 ✝︎ 9.4.1916

Zitiervorschlag

Maya Widmer: "Berlepsch, Maria Goswina von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.07.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032280/2002-07-02/, konsultiert am 28.03.2024.