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Schweizerischer Nationalverein

Das Scheitern der Bundesreform 1832-33 (Rossi-Plan) gab dem von Ignaz Paul Vital Troxler verfochtenen Gedanken eines eidg. Verfassungsrates starken Auftrieb. 1834 wurde in Zofingen ein Komitee gebildet, dem u.a., zum Teil als Vertreter der kant. Schutzvereine, Karl Albrecht Kasthofer als Präsident, Troxler, Henry Druey, Wilhelm Snell, Xavier Stockmar, Kasimir Pfyffer und Thomas Bornhauser angehörten, und das von Bern aus einen "Aufruf an die schweiz. Patrioten" erliess. Anlässl. der Versammlung der Helvetischen Gesellschaft in Schinznach wurde 1835 der S. gegründet. In seinen Statuten verpflichtete er sich auf die Ziele Stärkung der nationalen Identität der Schweiz, Bewahrung der äusseren Unabhängigkeit, Schaffung einer Bundesverfassung sowie Durchsetzung von Rechtsgleichheit, Pressefreiheit und Vereinsfreiheit. Die Nähe des S.s zu den radikalen Kreisen von Giuseppe Mazzinis und Ernst Schülers Junger Schweiz sowie Drueys Versuch, das Eidg. Schützenfest in Lausanne im Juli 1836 für eine Manifestation der Radikalen zu benützen, weckte den Widerstand der Liberalen. Der S. verlor rasch an Bedeutung, als sich der Kampf um die Bundesreform mit dem Aargauer Klosterstreit und der Luzerner Jesuitenfrage auf die kant. Ebene verlagerte. 1839 erfolgte seine formelle Auflösung.

Quellen und Literatur

  • A. Götz, «Dr. Ignaz Paul Vital Troxler als Politiker», in Schweizer Stud. zur Geschichtswiss. 7, 1915, 3-182
  • H. von Greyerz, Nation und Gesch. im bern. Denken, 1953, 163
  • E. Spiess, Ignaz Paul Vital Troxler, 1967
  • E. Gruner, Die Parteien in der Schweiz, 21977, 79 f.
Weblinks

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Schweizerischer Nationalverein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041100/2011-11-30/, konsultiert am 13.12.2024.