um 1485, nach 6.8.1523, aus Strassburg. Besuch der Lateinschule von Schlettstadt (Elsass), zusammen mit Beatus Rhenanus und Leo Jud. Schüler des Humanisten Jakob Wimpfeling. Nach Medizinstudium (1512 Selbstbezeichnung als Lizentiat, 1514 als Dr. der Medizin) ab 1505 (?) Arzt in Strassburg. Mangels ausreichenden Verdienstes bis 1513 zudem Übersetzer und Korrektor bei Strassburger Buchdruckern. Mehrere Aufenthalte in Trier, so 1507, 1508 und 1512. 1513-1514 Stadtarzt von Überlingen, 1514-1523 von Schaffhausen. 1523 Berufung als Leibarzt des Bischofs von Strassburg, weiteres Schicksal unbekannt. Johannes Adelphus schätzte Luthers Schriften und unterstützte den Schaffhauser Reformator Sebastian Hofmeister. Dichter des oberrheinischen Humanistenkreises, der vor allem als Übersetzer, Kompilator und Kommentator zahlreicher, mehr politisch-gesellschaftskritischer denn medizinischer Schriften auftrat. Als solcher benutzte er den latinisierten Namen Adelphus.
Quellen und Literatur
- Killy, Literaturlex. 8, 293 f.
- B. Gotzkowsky, «Adelphus, Johannes», in Die Dt. Lit., hg. von H.-G. Roloff, Reihe II, Abt. A, Bd. 1, 1991, 188-211
Kurzinformationen
Variante(n) | Johannes Muling (Taufname)
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Lebensdaten | ∗︎ um 1485 ✝︎ nach 6.8.1523 |