17.2.1898 Düsseldorf, 12.8.1978 Ascona, Deutscher, ab 1940 von Zürich, nach 1948 amerikanischer Staatsbürger. Sohn des Josef, Bankbeamten, und der Anna geborene Joesten. Anna Lauretta Wielich, aus Düsseldorf. Studium der Mathematik und Physik an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Greifswald und ab 1920 München, 1921 Promotion und 1922 Habilitation in München. 1926 ausserordentlicher Professor für mathematische Physik an der Universität Leipzig, 1928-1948 ordentlicher Professor an der Universität Zürich als Nachfolger Erwin Schrödingers, 1945-1947 Präsident der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft, 1948-1970 ordentlicher Professor an der Universität Chicago, danach Rückkehr in die Schweiz. In München war Gregor Wentzel einer der Mitarbeiter Arnold Sommerfelds an der älteren Quantentheorie und traf zum ersten Mal mit Wolfgang Pauli sowie Werner Heisenberg zusammen. Nach der Vollendung der Quantenmechanik durch Schrödinger 1926 entwickelte Wentzel unabhängig von Léon Brillouin und Hendrik Anthony Kramers die sogenannte Wentzel-Kramers-Brillouin-Methode. Sie ist als semiklassische Näherung auf vielen Gebieten bedeutsam geworden. Nachdem Pauli 1928 an die ETH berufen worden war, wurde Zürich zu einem Zentrum der theoretischen Physik. Während der Kriegsjahre übernahm Wentzel auch die Vorlesungen Paulis. 1943 erschien mit der "Einführung in die Quantentheorie der Wellenfelder" die erste Darstellung der Quantenfeldtheorie. 1966 Ehrendoktorat der ETH Zürich, 1975 Max-Planck-Medaille.
Quellen und Literatur
- G. Rasche, H.H. Staub, «Physik und Physiker an der Univ. Zürich», in Vjschr. der Naturforschenden Ges. in Zürich 124, 1979, 205-220
- Dt. biogr. Enz. 10, 22008, 437.
- National Academy of Sciences, Biographical Memoirs, 2009
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 17.2.1898 ✝︎ 12.8.1978 1898-02-171978-08-12 |