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Mövenpick

Multinationaler Gastro- und Lebensmittelkonzern, gegründet 1948 von Ueli Prager. Dieser eröffnete in einem neuen Grossbürohaus in Zürich das auf innovativen Ideen basierende Restaurant Claridenhof: Die mittelständ. Arbeitsnehmer sollten zu flexiblen Zeiten und zu erschwingl. Preisen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes mit exklusiven, selbstimportierten Lebensmitteln wie Lachs oder Meeresfrüchten sowie mit Qualitätsweinen im Offenausschank versorgt, dabei aber die betriebl. Aufwände u.a. durch Tellerservice, den Verzicht auf Tischtücher usw. vergleichsweise gering gehalten werden. 1952 folgten Filialen in Genf, Bern, Lugano und Zürich. Nach amerikan. Vorbild gründete Prager 1962 mit der Silberkugel die erste auf schweiz. Verhältnisse zugeschnittene Fastfoodrestaurantkette. Von 1968 an expandierte M. mit einer Kette von Verpflegungsstätten entlang der schweiz. Autobahnen; 1970 nahmen die ersten Geschäfte der Caves Mövenpick in der Schweiz und Deutschland den Betrieb auf, 1972 die Lokale der als schweiz. Reaktion auf McDonald's konzipierten Kette Cindy, die wie ihr Vorbild Wegwerfgeschirr verwendete. 1983 eröffnete M. in Deutschland das erste Marché-Restaurant, in dem die Speisen von angelerntem Personal an Marktständen zubereitet und an die Gäste abgegeben werden. 1991 verkaufte Prager die Aktienmehrheit an den dt. Industriellen August von Finck, der das Unternehmen diversifizierte und internationalisierte, indem er v.a. die Hotelkette ausbaute. 1996 erfolgte der Verkauf der Silberkugel, 1997 die Schliessung des Claridenhofs und 2003 die Veräusserung der Marke Mövenpick Glace an Nestlé. 2005 bestand die als Holding organisierte Mövenpick Group aus den operativ selbstständigen Bereichen Restaurants, Marché International, Hotels & Resorts, Fine Foods und Wein, die weltweit ca. 14'600 Personen beschäftigten. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag in Zentraleuropa und im mittleren Osten.

Quellen und Literatur

  • P. Itor, Ueli Pragers M. story, 1993
  • Das Magazin 35, 2002, 12-21
Weblinks

Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Mövenpick", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.01.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041812/2009-01-14/, konsultiert am 18.04.2024.