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Sulzer

Giesserei Sulzer in Winterthur. Auf Karton aufgezogene Fotografie, 1919 (Schweizerisches Nationalmuseum).
Giesserei Sulzer in Winterthur. Auf Karton aufgezogene Fotografie, 1919 (Schweizerisches Nationalmuseum). […]

Johann Jakob Sulzer (1782-1853) betrieb in der Stadt Winterthur eine Dreherei und Messinggiesserei, die er von seinem Vater Salomon übernommen hatte. 1834 erbaute er mit seinen Söhnen Johann Jakob und Salomon vor den Stadtmauern eine Eisengiesserei, welche die Söhne 1836 unter dem Namen Gebr. Sulzer übernahmen. Die Firma produzierte ab 1841 Heizungen und Dampfkessel, ab 1851 Dampfmaschinen, ab 1857 Pumpen, 1867-1927 Dampfschiffe und 1876-1905 Bohrmaschinen. Das Unternehmen wuchs von Anfang an rasant: 1836 beschäftigte es zwölf Gesellen, 1860 bereits 500 Arbeiter. Im selben Jahr entstand in Turin das erste von mehreren Auslandbüros, 1881 das erste Zweigwerk in Ludwigshafen. 1906 arbeiteten über 3500 Personen in Winterthur und etwa 1000 in Ludwigshafen. 1914 erfolgte die Umwandlung der bisherigen Kollektivgesellschaft in eine Aktiengesellschaft. Sulzer präsentierte 1897 den ersten Prototyp eines Dieselmotors und leistete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Pionierarbeit bei der Entwicklung dieser Motoren, die zu einem grossen Erfolg wurden. Es folgten weitere Produkte wie 1909 Turbokompressoren, 1938 Wärmepumpen, 1947 Gasturbinen oder 1952 Projektilwebmaschinen. Ferner stieg Sulzer 1953 in die Kerntechnik und 1959 in die Verfahrenstechnik ein. Nach der Integration von Escher, Wyss & Cie. 1969 wuchs das Unternehmen auf über 30'000 Mitarbeiter. In den 1970er Jahren begann die Umwandlung vom Maschinenbauunternehmen zum Technologiekonzern. Seit 2002 konzentriert sich Sulzer auf die vier Technologiebereiche Pumpen, Trennkolonnen und statische Mischen, Oberflächentechnologien und thermische Turbomaschinen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sorgte der Einstieg ausländischer Investoren für Aufsehen. Nach mehreren Umstrukturierungen umfasste das Unternehmen 2010 bei einem Umsatz von 3,18 Mrd. Franken über 160 Standorte und 13'740 Mitarbeiter weltweit.

Quellen und Literatur

  • FirmenA Sulzer AG, Winterthur
  • 150 Jahre Sulzer, 1984
  • Wie die Heizung Karriere machte, hg. von G. Irion, P. Brügger, 1991
  • H. Beutler, U. Bolleter, Forschung und Entwicklung im Wandel, 1998
  • F. Adank, «Eine "Exportfirma par excellence"», in Der vergessene Wirtschaftskrieg, hg. von R. Rossfeld, T. Straumann, 2008, 89-115
Weblinks

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Sulzer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041829/2012-07-23/, konsultiert am 12.12.2024.