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Turicum

Automobilfirma in Zürich und Uster. 1904 bauten der Uhrenkonstrukteur Martin Fischer und der Buchbinder Paul Vorbrodt, sein Jugendfreund, in Zürich zwei Autoprototypen, die sie nach dem Entstehungsort Turicum benannten, dem galloromanischen Namen für Zürich. Sie übernahmen eine in Deutschland für Motorräder entwickelte Magnetzündung. Neu war ihr stufenloses, siebengängiges Friktionsgetriebe, dessen Kraftübertragung auf einem Reibrad basierte. Die Förderung durch den Pharmaunternehmer Adolf Hommel und erste Verkaufserfolge erlaubten 1907 die Gründung einer AG sowie die Verlegung der Produktion von Zürich nach Niederuster. 1908 schied Fischer aus der Firma aus und gründete die Fischer-Wagen AG. Insgesamt wurden rund 1000 Automobile der Marke Turicum hergestellt und hauptsächlich exportiert; zu seiner Blütezeit zählte das Unternehmen rund 120 Angestellte. Die weltweite Krise der Automobilindustrie von 1913 überlebte die Turicum nicht.

Quellen und Literatur

  • Die Tat, 2.2.1965
  • NZZ, 7.2.2001
  • H.-P. Bärtschi, Industriekultur im Kt. Zürich, 2009, 57 f.
Weblinks

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Turicum", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041932/2013-11-05/, konsultiert am 28.03.2024.