Die Vereinigten Tabakfabriken wurden 1925 als Zusammenschluss mehrerer Familienbetriebe mit einem Aktienkapital von 1,2 Mio. Franken in Solothurn gegründet. Die Ursprünge der beiden Hauptbetriebe F. Schürch & Cie. (Solothurn) und E. Schönholzer & Cie. (Steffisburg) liegen in den 1820er Jahren. Die Vereinigten Tabakfabriken gingen 1928 mit der Lancierung der Marke Brunette von einer diversifizierten Produktion zur ausschliesslichen Fabrikation von Zigaretten über. Fritz Schürch-Sieburg leitete die Vereinigten Tabakfabriken und war eine der führenden Persönlichkeiten im 1933 gegründeten Verband Schweizerischer Zigarrenfabrikanten. Die Vereinigten Tabakfabriken spielten denn auch eine wichtige Rolle bei der Kartellbildung und den Konzentrationsprozessen innerhalb der Branche. 1939-1956 kauften sie die Marken Athanasiou, Batschari, Orienta, Virginia Tobacco, Madehn und Memphis. 1942 wurde der Firmensitz und die Fabrikation ins Neuenburger Industriequartier Serrières verlegt, da sowohl die Stadt als auch der Kanton Neuenburg bedeutende steuerliche Erleichterungen gewährten. Das hohe Nachkriegswachstum beschleunigte sich ab 1957 mit der Lizenzproduktion der Marke Marlboro, die durch den europaweit ersten Vertrag mit der Philip Morris Inc. (New York) ermöglicht wurde. 1963 kaufte Philip Morris Inc. die Vereinigten Tabakfabriken und investierte danach konstant in die Automatisierung, Forschung und Entwicklung. Die Zahl der Angestellten stieg von 150 1941 auf 1500 1980 und erreichte an der Wende zum 21. Jahrhundert 1200 Mitarbeiter. Die Firma wurde so zu einem der wichtigsten Arbeitgeber und Steuerzahler des Kantons. 2002 nahm die Philip Morris Holding, die weltweit zu den drei grössten multinationalen Unternehmen in der Zigaretten- und Nahrungsmittelbranche gehört, den neuen Namen Altria Group an.
Quellen und Literatur
- La Tabatière, journal d'entreprise, 1960-
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