
6.8.1877 Lemberg (Lwiw, Ukraine), 8.11.1931 Kiel (Freitod), israelitisch, von Tarnopol (Galizien, heute Ternopil, Ukraine), ab 1905 von Basel. Sohn des Emil, Bankdirektors. Edith Kalischer, Tochter eines Berliner Bankiers. Zunächst Bankangestellter, dann Studium der Wirtschaftswissenschaften in Kiel, Göttingen, Würzburg und Basel, 1900 Promotion in Bern. 1902-1905 Assistent am Volkszählungsbüro des Kantons Basel-Stadt, 1901-1906 Sekretär des Internationalen Arbeitsamts in Basel, 1906-1910 Sekretär der Schweizerischen Nationalbank, 1910-1927 Professor für Nationalökonomie an der Universität Basel, 1927-1931 Professor am Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel. Für den Basler Regierungsrat erstellte Julius Landmann Gutachten (u.a. zur Revision des Kantonalbankgesetzes). Er war 1914-1923 Berater des Bundesrats in der Finanzgesetzgebung und 1919-1923 der Regierung Liechtensteins (Einführung des Schweizer Frankens als Landeswährung). Landmann regte unter anderem die Gründung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs in Basel und der Schweizerischen Bankiervereinigung an. 1914-1925 wirkte er als Schriftleiter der Zeitschrift für schweizerische Statistik und Volkswirtschaft. Landmann war ein international angesehener Fachmann der Finanz- und Steuerpolitik sowie des Bankenwesens; später wandte er sich auch der Wirtschaftsgeschichte zu. 1929 Ehrendoktor der Universität Basel.