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Joseph-SamuelFarinet

17.6.1845 Saint-Rhémy-en-Bosses (Aostatal), 17.4.1880 in einer Schlucht der Salentse (einem rechtsufrigen Zufluss der Rhone), katholisch. Sohn des Hugues-Julien, Bauern. Da Joseph-Samuel Farinet wegen Falschmünzerei steckbrieflich gesucht wurde, überquerte er von 1869 bis zu seinem Tod ständig die Grenze zwischen Italien und dem Mittelwallis. 1869 hielt er sich in Champsec (Gemeinde Bagnes) auf, 1871 in Martigny, 1872-1873 in Fully, 1874-1876 in Italien, 1876-1879 wieder in Bagnes. Um der Polizei, dem Gefängnis und den Gerichtsvorladungen zu entgehen, war er ständig auf der Flucht. In der Literatur (Charles Ferdinand Ramuz, «Farinet ou la fausse monnaie», 1932) und im Film (Max Haufler, «L'or dans la montagne», 1938) wurde Farinet zu einer Figur stilisiert, die zwischen romantischem Anarchist und Kämpfer gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt oszilliert. Die Wirklichkeit war trauriger: Sein Leben zeigt das ganze Elend der kleinen Leute im Wallis und im Aostatal.

Quellen und Literatur

  • A. Donnet, La véritable histoire de Joseph-Samuel F., faux-monnayeur, 1980
Von der Redaktion ergänzt
  • Guzzi-Heeb, Sandro: «Farinet, le sexe et la politique. Les réseaux de complicité d'un faux-monnayeur dans le Valais du XIXe siècle», in: Lignereux, Adrien (Hg.), Ordre, sécurité et secours en montagne. Police et territoire (XIXe-XXe siècle), 2016, S. 207-223.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 17.6.1845 ✝︎ 17.4.1880

Zitiervorschlag

Ignace Carruzzo: "Farinet, Joseph-Samuel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.03.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042268/2006-03-27/, konsultiert am 28.03.2024.