1573 Basel, reformiert, aus Foligno (Umbrien). Auch Sylvester Telius genannt. Silvestro Tegli tauchte 1554 in Genf auf, wurde 1555 dort Bürger und verkehrte im Kreis vornehmer Flüchtlinge aus Lucca. Nachdem er 1558 von Johannes Calvin der Sympathie mit dem Antitrinitarier Valentino Gentile verdächtigt worden war und sich mit einer lateinischen Apologie und einem italienischen Glaubensbekenntnis verteidigt hatte, verliess er Genf und etablierte sich in Basel, wo er sich 1559 immatrikulierte. Tegli gehörte zum Basler Flüchtlingskreis um Sebastian Castellio und Celio Secondo Curione, dessen Hausgast er zeitweise war. Teglis lateinische Übersetzung von Niccolò Machiavellis "Il Principe" erschien 1560 im Verlag Pietro Pernas (bis 1699 17 Auflagen), wobei er einige, sich über ethische Prinzipien hinwegsetzende Passagen ausliess. 1571 schrieb er Castellios theologisches Hauptwerk, die "Dialogi quatuor", ab und korrigierte diese für die Druckfassung. Nach Teglis Tod übergab seine Witwe seine Bibliothek Perna, denn Tegli schuldete diesem Geld.
Quellen und Literatur
- A. Gerber, Niccolò Machiavelli, 3. Tl., 1913
- W. Kaegi, «Machiavelli in Basel», in Hist. Meditationen 1, 1942, 121-182
- Matrikel Basel 2, 117
- H.R. Guggisberg, «Pietro Perna, Fausto Sozzini und die "Dialogi quatuor" Sebastian Castellios», in Studia bibliographica in honorem Herman De La Fontaine Verwey, 1968, 171-201
- S. Caponetto, La Riforma protestante nell'Italia del Cinquecento, 1992
- L. Perini, La vita e i tempi di Pietro Perna, 2002
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten | ✝︎ 1573 |