10.6.1885 Basel, 12.10.1970 Basel, reformiert, von Basel. Sohn des Paul (->) und der Elisabeth geborene Sarasin. Bruder von Ernst (->) und Marie (->), Halbbruder des Felix (->). 1916 Emmy La Roche, Tochter des Ludwig, Bankiers und Grossrats. Ab 1904 Studium der Mathematik in Göttingen und Berlin, 1909 Promotion in Göttingen bei Hermann Minkowski. Studien in London und Paris, 1911 Habilitation in Strassburg. 1917 ausserordentlicher Professor für reine Mathematik an der Universität Zürich, 1919 ordentlicher Professor, 1944-1955 ordentlicher Professor in Basel, 1950 Rektor. Andreas Speiser widmete sich der algebraischen Zahlentheorie und der Gruppentheorie. Sein mehrfach aufgelegtes Werk "Die Theorie der Gruppen von endlicher Ordnung" (1923) ist eine der ersten zusammenfassenden Darstellungen der Gruppentheorie. Speiser gab 1946-1948 die mathematischen Werke von Johann Heinrich Lambert und 1949 die naturwissenschaftlichen Schriften von Johann Wolfgang von Goethe im Rahmen der Gedenkausgabe heraus und beteiligte sich an der Edition des Gesamtwerks von Minkowski. 1928-1965 war er Generalredaktor der Euler-Edition; in dieser Zeit erschienen 37 Bände, davon elf von ihm selbst redigierte. Speiser interessierte sich für bildende Kunst, Musik und Philosophie, wobei er in seinen Arbeiten zur Ornamentik oder zur platonischen Dialektik deren Beziehungen zur Mathematik studierte. 1945 Ständiger Ehrengast der Universität Zürich, 1957 Dr. h.c. der Universität Bern.
Quellen und Literatur
- J.J. Burckhardt, Die Mathematik an der Univ. Zürich 1916-1950, 1980, 14-28 (mit Werkverz.)
- P. Radelet-de Grave, «Andreas Speiser (1885-1970) et Herman Weyl (1885-1955), scientifiques, historiens et philosophes des sciences», in Revue philosophique de Louvain 94, 1996, 502-536
- NDB 24, 654
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 10.6.1885 ✝︎ 12.10.1970 1885-06-101970-10-12 |