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AnnaGöldi

Steckbrief in der Neuen Zürcher Zeitung vom 9. Februar 1782 (Zentralbibliothek Zürich).
Steckbrief in der Neuen Zürcher Zeitung vom 9. Februar 1782 (Zentralbibliothek Zürich). […]

24.10.1734 Sennwald, 13.06.1782 Glarus, ref., von Sennwald. Aus armer Familie. Ledig. G. hatte drei Kinder; das mittlere starb in der ersten Nacht, weshalb G. als Kindsmörderin verurteilt wurde. Ab Sept. 1780 diente sie im Hause des Arztes und Fünferrichters Johann Jakob Tschudi in Glarus als Magd. Nachdem man im Okt. 1781 in der Milch der zweiten Tochter des Arztes Stecknadeln gefunden hatte, wurde G. entlassen. Die Tochter begann Nadeln zu speien und litt an krampfartigen Zuckungen. Im Febr. 1782 wurde G. unter dem Vorwurf, das Mädchen "verderbt" zu haben, verhaftet. Sie heilte das Mädchen, bestärkte damit aber ihre Verfolger in der Ansicht, dass sie eine Hexe sei. Im letzten Malefizprozess in Westeuropa wird G. als Giftmörderin - nicht als Hexe - zum Tode verurteilt und enthauptet. Die Hinrichtung löste heftige Reaktionen der dt. Presse aus. Im 20. Jh. wurde die Geschichte der letzten Hexe in einem Roman von Eveline Hasler sowie einem Film von Gertrud Pinkus und Stephan Portmann thematisiert.

Quellen und Literatur

  • E. Korrodi-Aebli, Auf den Spuren der letzten Hexe, Liz. Zürich, 1996
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Kurzinformationen
Variante(n)
Anna Göldin
Lebensdaten ∗︎ 24.10.1734 ✝︎ 13.6.1782

Zitiervorschlag

Elisabeth Korrodi-Aebli: "Göldi, Anna", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.09.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043539/2005-09-23/, konsultiert am 18.04.2024.