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NikolausBenziger

22.3.1808 Einsiedeln, 5.12.1864 Einsiedeln, katholisch, von Einsiedeln. Teilhaber des Benziger Verlags in Einsiedeln, Schwyzer Kantonsrat.

Nikolaus Benziger war der zweite Sohn des Verlegers, Buch- und Devotionalienhändlers Josef Karl Benziger und der Margaretha geborene Fuchs. Mit seinem älteren Bruder Karl Benziger blieb er ein Leben lang in gutem Einvernehmen eng verbunden. Am 11. Februar 1828 heiratete er seine Cousine zweiten Grades Aloisia Benziger, die Tochter des Gastwirts Joseph Stefan Benziger und der Ursula geborene Eberle, beide aus Einsiedeln.

Porträt von Nikolaus Benziger. Fotografie aus Familienalbum, um 1860 (Privatsammlung; Digitalisat in Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln).
Porträt von Nikolaus Benziger. Fotografie aus Familienalbum, um 1860 (Privatsammlung; Digitalisat in Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln). […]

Nach einer humanistischen Bildung im von Einsiedler Benediktinern geführten Kollegium in Bellinzona und dem Jesuitenkolleg St. Michael in Freiburg erwarb Benziger kaufmännische und sprachliche Kenntnisse in Basel, Moûtiers (Savoyen) und Lyon. 1826 trat er ins väterliche Verlagsgeschäft ein, welches er 1833 zusammen mit seinem Bruder Karl als Kollektivgesellschaft Gebr. Karl & Nicolaus Benziger (Benziger Verlag) übernahm. Ein Jahr später erwarb er in Einsiedeln das Haus Adler. Als treibende Kraft der Firma gab er den Anstoss für zahlreiche technische Neuerungen, wie zum Beispiel den Einsatz des Stereotypie-Verfahrens. Unter Benzigers Leitung wurde in Einsiedeln ein weitläufiger Industriekomplex errichtet und das Unternehmen um eine Buch- und Kupferdruckerei sowie eine lithografische Anstalt erweitert. Als Freund der Sprache und der Literatur, der selbst Gedichte verfasste, besorgte er auch den Buchverlag, während sich sein Bruder Karl vor allem um kaufmännische Angelegenheiten kümmerte.

Nikolaus Benziger war in Einsiedeln Mitgründer einer Lesegesellschaft und einer Ersparniskasse. Politisch war er als Bezirksrichter und Bezirksstatthalter sowie als Schwyzer Kantonsrat (1833-1840) aktiv, wobei er gemässigt liberale Positionen vertrat. Insbesondere setzte er sich für die Verbesserung des Schul- und Armenwesens ein. Dem katholischen Sonderbund stand er eher ablehnend gegenüber.

1860 zog er sich aus dem Geschäft zurück. Er starb am 5. Dezember 1864 nach langer Krankheit in Einsiedeln an einem Nierenleiden.

Porträts von Nikolaus und Aloisia Benziger. Öl auf Leinwand von Josef Stocker, Zug, 1865 (Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln, Zf.40 und Zf.41).
Porträts von Nikolaus und Aloisia Benziger. Öl auf Leinwand von Josef Stocker, Zug, 1865 (Archiv Stiftung Kulturerbe Einsiedeln, Zf.40 und Zf.41). […]

Quellen und Literatur

  • Stiftung Kulturerbe Einsiedeln, Einsiedeln, Nachlassarchiv Benziger Verlag.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
Nicolaus Benziger
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 22.3.1808 ✝︎ 5.12.1864

Zitiervorschlag

Heinz Nauer: "Benziger, Nikolaus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043583/2019-12-10/, konsultiert am 11.09.2024.