24.5.1870 Lausanne, 25.8.1941 Lausanne, reformiert, von Arnex-sur-Orbe. Sohn des Jean-Louis Bovet, Lehrers, und der Catherine geborene Schwarz. 1897 Marie Louise David, Tochter des Emile-François David, Malers, und der Louise Justine geborene Mercier. Ernest Bovet besuchte das Progymnasium in Lausanne sowie das Gymnasium in Bern und machte hier 1889 die Matura. Er studierte Romanistik an der Universität Zürich sowie während Aufenthalten in Berlin und Rom. 1895 schloss er sein Studium mit einer Dissertation über die Sonette von Giuseppe Gioachino Belli ab. Anschliessend wirkte Bovet als Lehrbeauftragter für französische Literatur in Rom und schrieb für die Zeitschriften La Semaine littéraire sowie Bibliothèque universelle. 1901-1922 war er Professor für französische und italienische Literatur an der Universität Zürich (Nachfolger von Heinrich Morf). 1922-1939 fungierte er als Sekretär der Schweizerischen Vereinigung für den Völkerbund. Nach einer positivistischen Periode wandte er sich dem sozialen und antimaterialistischen Gedankengut einiger Schweizer Denker wie Jean-Jacques Rousseau, Alexandre Vinet oder Charles Secrétan zu, danach immer stärker dem Vitalismus eines Henri Bergson (Lyrisme, Epopée, Drame, 1911). Als Helvetist und Pro-Europäer gründete Bovet 1907 die Zeitschrift Wissen und Leben, die er bis 1923 leitete. Er engagierte sich 1906-1920 als Mitglied des Schweizer Heimatschutzes (1912-1918 Präsident).
Porträt von Ernest Bovet. Fotografie von Franz Schmelhaus, um 1914 (Universitätsarchiv Zürich; Wikimedia Commons).
Quellen und Literatur
- Archives cantonales vaudoises, Chavannes-près-Renens, Fonds Bovet (Ernest).
- Büttiker, Georges: Ernest Bovet, 1870-1941, 1971 (Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, 122).
- Clavien, Alain: Les Helvétistes. Intellectuels et politique en Suisse romande au début du siècle, 1993.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 24.5.1870 ✝︎ 25.8.1941 1870-05-241941-08-25 |