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Stünzi

Bauern-, Handwerker- und Industriellengeschlecht in Horgen, 1455 in Oberrieden angesessen, 1501 erstmals in Horgen bezeugt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts besass die Familie die Ziegelhütte in Käpfnach (Gemeinde Horgen). 1838 gründete Johannes (1813-1888) mit seinem Bruder Gottlieb (1820-1875) in Horgen eine Seidenweberei (Stünzi & Söhne, ab 1899 eine AG). Fabriken bestanden in Horgen (1882 erbaut, 1949 abgebrochen), Wollishofen (Gemeinde Zürich; die 1899 gekaufte Rote Fabrik, 1933 geschlossen), Lachen, Faverges (Hochsavoyen) und Pennsylvania, Verkaufsbüros in Lyon, Paris, London, New York und Buenos Aires. Hauptabsatzgebiete waren in den 1920er Jahren England, Amerika und Frankreich. 1926 wurden die Unternehmungen der Familie in eine Holdinggesellschaft unter dem Namen Aktiengesellschaft für Seidenindustrie mit Sitz in Glarus umgewandelt. Mit der Depression der 1930er Jahre begann der Niedergang. 1975 starb Walter (1891) als letzter männlicher Nachfahre des Johannes. 1993 wurde die Firma liquidiert.

Quellen und Literatur

  • P. Kläui, Gesch. der Gem. Horgen, 1952, 520, 541-544
  • G. Zuellig, Familien- und Firmenchronik Stünzi, [1978]

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Stünzi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044239/2013-12-03/, konsultiert am 29.03.2024.