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KurtWüthrich

4.10.1938 Aarberg, reformiert, von Brügglen. Sohn des Herrmann Wüthrich, Buchhalters, und der Gertrud geborene Kuchen. 1963 Marianne Briner, Tochter des Ernst Briner, Gerichtspräsidenten. Kurt Wüthrich studierte 1957-1962 Chemie, Physik und Mathematik an der Universität Bern. 1964 promovierte er an der Universität Basel und machte das Eidgenössische Turn- und Sportlehrerdiplom. Als Postdoktorand hielt er sich 1965-1967 an der University of California in Berkeley auf. Bei den Bell Telephone Laboratories in Murray Hill (New Jersey) arbeitete Wüthrich 1967-1969 als wissenschaftlicher Angestellter. Ab 1970 lehrte er an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich als Privatdozent, ab 1972 als Assistenzprofessor, ab 1976 als ausserordentlicher Professor und ab 1980 als ordentlicher Professor für Biophysik; 1995-2000 stand er dem Biologie-Departement vor. Wüthrich war 1978-1984 Generalsekretär und 1984‐1987 Vizepräsident der International Union of Pure and Applied Biophysics. Ferner gehörte er 1980-1986 dem General Committee des International Council of Scientific Unions und 1996-1999 dem Executive Committee an. Seit 2001 hat er eine Cecil-H.-and-Ida-M.-Green-Professur für strukturelle Biologie am Scripps Research Institute in La Jolla in Kalifornien inne. Er wurde mit zahlreichen Preisen sowie zwölf Ehrendoktoren ausgezeichnet und ist Ehrenmitglied verschiedener Akademien in Europa, den USA und Asien. Zusammen mit John B. Fenn und Koichi Tanaka erhielt Wüthrich 2002 den Nobelpreis für Chemie für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strukturaufklärung von Proteinen in Lösung mittels Kernresonanzspektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance, NMR).

Quellen und Literatur

  • Wüthrich, Kurt: NMR in Biological Research. Peptides and Proteins, 1976.
  • Wüthrich, Kurt: NMR of Proteins and Nucleic Acids, 1986.
  • Wüthrich, Kurt: NMR in Structural Biology. A Collection of Papers, 1995.
  • Wüthrich, Kurt: «NMR-Untersuchungen von Struktur und Funktion biologischer Makromoleküle», in: Angewandte Chemie, 115, 2003, S. 3462-3486 (mit Biografie).
Weblinks
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Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Wüthrich, Kurt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044418/2020-08-17/, konsultiert am 28.03.2024.