31.8.1865 Aarau, 9.11.1957 Zürich, ref., von Aarau. Sohn des Arnold, Reisszeugfabrikanten und Fotografen, und der Anna Henriette geb. Studler. 1949 Elisabetha Giger, von Aarau. Besuch des Polygymnasiums und der Industrieschule in Aarau, 1883 der Ecole dentaire in Genf, 1885 des Pennsylvania College of Dental Surgery in Philadelphia (1887 Doktorat). 1887 Rückkehr nach Zürich. 1889 eidg. Diplom für Zahnheilkunde. 1895 Mitbegründer des Zahnärztl. Instituts der Univ. Zürich, 1906-30 dort Prof. für Zahnheilkunde. G. verfasste Publikationen im Bereich der Artikulations- und Occlusionsforschung, u.a. "Beitrag zum Artikulationsproblem" (1908), "Das Aufstellen künstl. Zähne in Prof. Dr. A. G.s Dreipunkt-Artikulator «Simplex»" (1920), den Artikel "Artikulation" im "Handbuch der Zahnheilkunde" (1926), "Die Herstellung einer totalen Prothese nach Prof. G." (1929), "Practical Application of Research Results in Denture Construction" (1929). Er forschte über die Probleme der Unterkieferbewegungen in Beziehung zu den Zahnformen und entwickelte den ersten Artikulator und Gesichtsbogen, Maschinen, welche die Kaubewegungen des Menschen nachahmten. Damit gelang es ihm, individuell angepasste Prothesenzähne zu konstruieren, mit denen der Patient kauen konnte. Für sein Wirken erhielt er u.a. 1921 den Ehrendoktor der Univ. Zürich, 1925 den Marcel-Benoist-Preis und 1927 den Ehrendoktor der Univ. Marburg. G. war einer der bedeutendsten Vertreter der schweizerischen und internationalen wissenschaftl. Prothetik in der 1. Hälfte des 20. Jh.
Der Professor für Zahnheilkunde mit dem von ihm entwickelten Artikulator. Fotografie, um 1930 (Archiv für Medizingeschichte der Universität Zürich, Nachlass Alfred Gysi).
[…]
Quellen und Literatur
- H. Funke, Wissenschaftl. Arbeiten von Abteilungsvorstehern des Zahnärztl. Inst. der Univ. Zürich, 1995, 20-55
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 31.8.1865 ✝︎ 9.11.1957 1865-08-311957-11-09 |