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LéopoldFavre

24.12.1846 Genf, 4.4.1922 Genf, ref., von Genf. Sohn des Alphonse (->). Neffe des Edmond (->). Cousin des William (->). 1873 Louise Micheli (1875). F. studierte Literaturwissenschaften an der Univ. Genf und danach Indologie an den Univ. Paris, London und Göttingen. Auf Broterwerb war er dank seines Vermögens nicht angewiesen. Er schuf sich sein Betätigungsfeld als Oberstleutnant der Infanterie, als Verwaltungsrat des "Journal de Genève" und des Konservatoriums sowie als Herausgeber, Übersetzer und Freund der Künste. Sein herrschaftl. Haus in Genf an der Rue des Granges stand Künstlern und Gästen aus aller Welt offen. Einen Namen hat sich F. v.a. durch sein Engagement für die Armenier gemacht, deren Schicksal ihn in seiner zweiten Lebenshälfte beschäftigte. Vom Gründungsjahr 1896 an war er eine Galionsfigur der damals breiten proarmenischen Bewegung in der Schweiz, die Patriotismus, Internationalismus und christl. Philanthropie verband. F. war Vorstandsmitglied der Conférence des Comités suisses de Secours aux Arméniens und leistete regelmässige finanzielle Unterstützung. Auf mehreren Reisen begab er sich nach Istanbul und ins damalige Türkisch-Armenien. F. war für das Comité de 1915 zugunsten der Überlebenden des Völkermordes aktiv, wurde 1918 Präs. der Fédération suisse de secours aux Arméniens und Ehrenpräsident der 1920 in Genf gegründeten Ligue Internationale Philarménienne.

Quellen und Literatur

  • Leopold F. 1846-1922, 1923, 71-229
  • K. Meyer, Armenien und die Schweiz, 1974
  • Die armen. Frage und die Schweiz, hg. von H.-L. Kieser, 1999
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 24.12.1846 ✝︎ 4.4.1922

Zitiervorschlag

Hans-Lukas Kieser: "Favre, Léopold", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.12.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044928/2004-12-01/, konsultiert am 09.02.2025.