vor 1288, 25.7.1344 Burg Kastell (Tägerwilen), Konstanz. Sohn des österreichischen Vogts und Hofmeisters Jakob. 1305 Studium in Bologna; Magister. Vor 1301 Kirchherr von Kenzingen (Breisgau), vor 1303 von Windisch. 1312 als Konstanzer Domherr erwähnt. 1324-1330 Gesandter der österreichischen Herzöge an der Kurie in Avignon. Päpstlicher Kaplan, 1324 Propst von Embrach. Parteigänger der österreichischen Herzöge und des Papstes in ihrem Kampf gegen Ludwig den Bayern. 1334 von der Mehrheit des Domkapitels Konstanz zum Bischof (bis 1344) gewählt, setzte sich Nikolaus von Frauenfeld gegen den vom Kaiser militärisch unterstützten Gegenkandidaten Albrecht von Hohenberg durch. Als oberster österreichischer Beamter in Schwaben und im Elsass (ab 1336) organisierte er den Kampf und Friedensschluss Habsburg-Österreichs mit dem Luzerner Bund. Nikolaus von Frauenfeld weigerte sich bis zuletzt, die Regalien von Kaiser Ludwig zu empfangen, und er bestand auf Einhaltung des gegen diesen gerichteten Interdikts.
Quellen und Literatur
- Helvetia Sacra I/2, 1993, 301-305
- B. Wiggenhauser, Klerikale Karrieren, 1997, 505-509
- Neue Deutsche Biographie 19, 1999, 266
- Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198-1448, hg. von E. Gatz, 2001, 293
- A. Bihrer, Der Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert: herrschaftliche, soziale und kommunikative Aspekte, 2005, 406-409
Kurzinformationen
Variante(n) | Nikolaus von Kenzingen
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Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ vor 1288 ✝︎ 25.7.1344 1344-07-25 |