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LeonardoConti

24.8.1900 Lugano, 6.10.1945 Nürnberg, ref., von Monteggio, 1915 in Deutschland eingebürgert. Sohn des Silvio, Postangestellten, und der Hanna geb. Pauli, Deutsche (Scheidung 1903). 1925 Elfriede von Meerscheidt Hüllessem aus Berlin. Ab 1912 in Deutschland. Medizinstud. in Erlangen und Berlin (1925 Promotion). 1923 trat C. der SA, 1927 der NSDAP bei. 1928 wurde er Abgeordneter im Preuss. Landtag, 1930 schloss er sich der SS an. Ab 1933 war er Berater des preuss. Gesundheitsdienstes, 1939 wurde er zum Reichsärzteführer und zum Staatssekr. für das Gesundheitswesen ernannt. C. war mitverantwortlich für das Anlaufen und die Verschärfung des Euthanasieprogrammes "Aktion T4" und unterstützte die medizin. Versuche in den Konzentrationslagern. 1943 zum Divisionsgeneral und 1944 zum SS-Armeegeneral ernannt, wurde er im Mai 1945 von den Amerikanern verhaftet; er nahm sich in der Beweiserhebungsphase des Nürnberger Prozesses das Leben.

Quellen und Literatur

  • F. Maggi, Un medico ticinese alla corte di Hitler, 1999
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Zitiervorschlag

Claude Cantini: "Conti, Leonardo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.02.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045270/2007-02-21/, konsultiert am 28.03.2024.