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PierreVandel

um 1507, 12.11.1558 Genf, von Genf. Sohn des Claude (->). Bruder des Robert (->). Amblarde de Neuvecelle, Tochter des François, Mitherrn des Val d'Illiez und von Thollon, Herrn von Nernier. 1537 Kastlan der Ländereien des Lausanner Domkapitels, Gesandter in Bern (1539-1540, 1548, 1550) und im savoyischen Senat. 1541 gehörte Pierre Vandel dem Ausschuss an, der die "Edits civils" abfasste, 1549 war er Generalstaatsanwalt. Er gehörte zu den ersten Genfer Reformierten und nahm an den Bilderstürmen von 1535 teil. Als enger Freund von Ami Perrin lehnte Vandel von Beginn weg die von Guillaume Farel und Johannes Calvin angestrebte Kirchendisziplin ab. Er befürwortete die Wiedereinsetzung eines Landeshauptmanns in Genf, eine Funktion, die er als Gegenpol zur theokratischen Macht betrachtete. Vandel, der verhaftet und später begnadigt wurde, kämpfte mit Perrin gegen den Einfluss Calvins und der französischen Glaubensflüchtlinge. Nach der Niederlage der Perrinisten 1555 zog er sich auf seinen Gutshof in Saconnex d'Arve, das nicht zu Genf gehörte, zurück und wurde in Abwesenheit zum Tod verurteilt.

Quellen und Literatur

  • H. Naef, Les origines de la Réforme à Genève 2, 1968
  • Registres du Conseil de Genève à l'époque de Calvin 2, 2004, XXXIII
  • Registres du Consistoire de Genève au temps de Calvin, hg. von R.M. Kingdon, 3, 2004, 183-190
Weblinks
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ um 1507 ✝︎ 12.11.1558

Zitiervorschlag

Béatrice Nicollier: "Vandel, Pierre", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.07.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/046383/2013-07-01/, konsultiert am 10.11.2024.