Ab 1649 Bürgerfam. der Stadt Lausanne, ref., aus Vullierens stammend. Als wohlhabende Notabeln (1722 Bau eines Hauses in Saint-François) und Offiziere in fremden Diensten - wie Jean-François (1689-1774) und Paul Ferdinand (->) - gelangten die G. mit Georges (->) und Ferdinand (1726-94) über den Handel und das Bankwesen zu Reichtum. Dem in Lausanne, Paris und Amsterdam tätigen, risikoreichen Geldanlagen im Fernhandel nicht abgeneigten Brüderpaar gelang es 1776 auch, den Auftrag für sämtl. Kreditüberweisungen Frankreichs an den amerikan. Kongress zu erhalten. Die drei Söhne Ferdinands waren ebenfalls Bankiers. Die G. knüpften Heirats- und Geschäftsbeziehungen zu den Silvestre, Labhart (Labhardt), Hogguer und Delessert. Georges besass das Schloss Esnon im Burgund, Jean-François-Paul (1752-1829) kaufte 1794 die Herrschaft Valency in Lausanne, die 1870 durch Heirat an die Charrière de Sévery überging. Sein Bruder Daniel erbte von seinem Schwiegervater Jacques Philippe Cannac Hauteville (Gem. Saint-Légier-la-Chiésaz), das dem Familienzweig der G. d'Hauteville den Namen gab; diese waren 2004 immer noch im Besitz des Schlosses.
Quellen und Literatur
- H. Lüthy, La banque protestante en France 2, 1961, v.a. 335-342, 451-454, 612-619
- Kdm VD 3, 1979, 321, 348 f.; 4, 1981, 122-128