27.9.1924 St. Gallen,15.8.2017 Nesslau, reformiert, von Dürnten. Sohn der Elsa Klara Honegger. 1949 Heidi Vogelbach, Tochter des Otto Vogelbach. Als uneheliches Kind wuchs Arthur Honegger bei Pflegeeltern in Tann in der Gemeinde Dürnten auf (Kindswegnahme). Mit 14 Jahren kam er ins Pestalozziheim in Schlieren, später zu einem Bauern (Verdingung), der ihn schlecht behandelte. 1941 wurde er ohne Begründung in die kantonale Arbeitserziehungsanstalt Uitikon eingewiesen, wo er bis zu seiner Volljährigkeit 1944 verblieb. Der Adjunkt und Fürsorger der Anstalt machte ihm danach noch über Jahre das Leben schwer. Honegger gelang es aber dank seines zähen Gerechtigkeitswillens, seiner Kreativität und der Beziehung zu seiner Frau, die ihm Stabilität bot, der vorgezeichneten Eskalation mit weiteren Versorgungen und Freiheitsentzügen zu entkommen.
Arthur Honegger arbeitete nach seiner Entlassung als Knecht und als Kellner, 1960-1962 als Sekretär der Sozialdemokratischen Partei (SP) des Kantons Thurgau, als Journalist (u.a. als Kolumnist «Turi» beim Blick) sowie als freier Schriftsteller (Deutschsprachige Literatur). 1991-2000 sass er für die SP im Grossen Rat des Kantons St. Gallen. Er beschrieb in seinen Romanen die Welt der Verdingkinder (Die Fertigmacher, 1974; Bernies Welt, 1996) sowie der Bauern und Arbeiter in den 1930er und 1940er Jahren der Schweiz (Freitag oder Die Angst vor dem Zahltag, 1976; Wenn sie morgen kommen, 1977). 1974 erhielt Arthur Honegger den Anerkennungspreis der Stadt Zürich, 1976 den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, 1999 den Anerkennungspreis der Kulturstiftung des Kantons St. Gallen und 2015 den Anna-Göldi-Menschenrechtspreis.