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Etienne-SalomonReybaz

5.10.1737 Nyon, 23.10.1804 Paris, ref., von Vevey und ab 1772 von Genf. Sohn des François-Louis, Lehrers, und der Madeleine Givel. 1771 Charlotte-Antoinette de Roches, Witwe des Luc Morin-Marchinville, Tochter des François de Roches. R. studierte 1761-65 Theologie an der Akad. Genf und wurde 1765 ordiniert. Nachdem er als Hauslehrer gearbeitet und Reisen unternommen hatte, schuf er sich in Genf 1776-82 einen Namen als Autor polit. Streitschriften in Prosa und Versform, in denen er meisterhaft für die Sache der Représentants focht. Seine Schriften galten auch als geistreiche, gegen die Aristokratie gerichtete Bosheiten. Nach dem Scheitern der Genfer Revolution von 1782 liess sich R. in Paris nieder, wo er 1790-91 zum engen Kreis der Mitarbeiter von Honoré Mirabeau zählte. Als die franz. Südarmee Savoyen besetzte und Genf sich dadurch bedroht fühlte, ernannte die Stadt R. 1792 aufgrund seiner Erfahrungen mit der Franz. Revolution und seiner Verbindungen zu Etienne Clavière zu ihrem Geschäftsträger in Paris. Nach der Genfer Revolution von 1792 blieb er in Paris. Unter dem Direktorium wurde er zur Persona non grata erklärt und im Aug. 1796 zum Rücktritt gezwungen. Ihm wurde vorgeworfen, er habe seine Regierung über die franz. Pläne zur Annexion Genfs benachrichtigt. Unter dem Consulat sass er in der Komm. zur Ausarbeitung der Organ. Artikel, der Verordnungen für die prot. Kirchen, die später ins Gesetz vom 8.4.1802 einflossen. R. beteiligte sich auch an den Vorarbeiten für das Konkordat von 1801, das die Ordnung der kath. Kirche betraf.

Quellen und Literatur

  • BGE, Nachlass
  • M. Peter, Genève et la Révolution, 2 Bde., 1921-50
  • J. Bénétruy, L'atelier de Mirabeau, 1962
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Zitiervorschlag

Marc Neuenschwander: "Reybaz, Etienne-Salomon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049160/2010-03-17/, konsultiert am 18.04.2024.