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Schänni

Geschlecht aus dem Rheinwald, v.a. in Nufenen und Splügen sesshaft, erscheint z.T. unter den Namen Schenig, Seni und irrtümlich auch Schöni. Die Fam. gehörte zum erweiterten Kreis des Herrenstands der Republik der Drei Bünde. Sie brachte beginnend mit Martin, der 1482 und 1485 als Landammann des Rheinwalds wirkte, vom 16. bis 18. Jh. zahlreiche Politiker hervor, u.a. zehn Landammänner, mit Kaspar 1561-63 einen Landvogt von Maienfeld, mit Christen 1539-41 einen Podestà von Morbegno und mit Nicolaus 1615-17 einen Vicari von Sondrio. Jacob (1600-69), Hauptmann in span. Diensten in Mailand und Schwiegersohn von Oberst Anton Molina, erhielt 1648 vom apostol. Protonotar und Pfalzgf. Bernardino de Gaudenzi einen Wappenbrief mit Adelsbestätigung. Im 17. und 18. Jh. beteiligten sich die S. als Portenrichter (Vorsteher des Portengerichts zur Regelung des Fuhrwesens), Strasseninspektoren und Frachtführer erfolgreich am Warentransport über die Pässe Splügen und San Bernardino.

Quellen und Literatur

  • Splügen, ein Dorf, ein Pass, eine Landschaft, hg. von K. Wanner, 1972
  • Collenberg, Amtsleute, 31, 34, 46
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Zitiervorschlag

Hans Rudolf Ammann-Schänni: "Schänni", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049398/2012-10-17/, konsultiert am 04.10.2024.