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BorisTschlenoff

18.5.1864 Krementschuk (Ukraine), 3.2.1952 Genf, israelitisch, Russe, 1924 von Genf. 1939 Ernestine Daïnow-Dicker, Gynäkologin. Medizinstudium in Zürich und Bern, 1888 Diplom. 1893 war Boris Tschlenoff am Kampf gegen die Cholera in Russland beteiligt. Danach lebte er in der Schweiz. Tschlenoff war hauptsächlich als Privatdozent an der Universität Bern sowie als Arzt in Kurinstituten in Beatenberg und Davos tätig. Mitte der 1920er Jahre liess er sich in Genf nieder und eröffnete eine Arztpraxis. Ab 1924 gehörte Tschlenoff dem Exekutivkomitee der Gesellschaft für den Schutz der Gesundheit der Juden an (ab 1933 Œuvre de secours aux enfants). Er spielte eine wichtige Rolle im Versand von Medikamenten, Lebensmitteln und Verbandsmaterial in die Ghettos und Konzentrationslager in Polen und den baltischen Staaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Tschlenoff seine Aktivitäten für die von der Shoa Vertriebenen in der Schweiz fort. Später gründete er mehrere Tuberkuloseheilstätten in Israel.

Quellen und Literatur

  • Mélanges dédiés au Dr Boris Arkadievitch Tschlenoff à l'occasion de son 80e anniversaire, 1947
  • T. Bürgisser, «Boris Tschlenoff», in Käser, Künstler, Kommunisten, hg. von E. Maeder, P. Niederhäuser, 2009, 181-185
Weblinks
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Zitiervorschlag

Jean Plançon: "Tschlenoff, Boris", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.09.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049696/2011-09-30/, konsultiert am 06.10.2024.