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JohannesStuker

10.4.1819 Bowil, 1.12.1901 Langnau im Emmental, reformiert, von Bowil. Pädagoge in Lützelflüh.

Johannes und Verena Stuker mit ihrem Sohn Robert. Fotografie zum ersten Schultag von Robert Stuker 1870, reproduziert in Max Frutigers Jeremias Gotthelf in seiner Gemeinde, 1980, S. 36 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Nb 30791).
Johannes und Verena Stuker mit ihrem Sohn Robert. Fotografie zum ersten Schultag von Robert Stuker 1870, reproduziert in Max Frutigers Jeremias Gotthelf in seiner Gemeinde, 1980, S. 36 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Nb 30791).

Johannes Stuker, der Älteste von fünf Brüdern und Sohn des Bauern Christian Stuker und der Anna geborene Mosimann, schlug früh eine Laufbahn als Lehrer ein. 1836-1838 unterrichtete er an der Unterschule in Heimberg bei Thun, erhielt im Oktober 1837 das ordentliche Lehrerpatent und setzte seine Tätigkeit als Unterlehrer 1838-1841 in Lützelflüh fort. Anschliessend amtierte er 1841-1888 als Oberlehrer im nahen Grünenmatt. Albert Bitzius (Pseudonym Jeremias Gotthelf), Pfarrer von Lützelflüh und Schulkommissär, erkannte Stukers Begabung als Lehrer und förderte ihn. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Freundschaft. Auch pflegte Stuker Kontakt mit Philipp Emanuel von Fellenberg, dessen Erziehungsanstalten in Hofwil er mehrmals besuchte. Sie tauschten sich über landwirtschaftliche und schulische Themen aus. Dank der Initiative von Bitzius absolvierte der junge Pädagoge 1844 einen Fortbildungskurs am Lehrerseminar Kreuzlingen, das von Johann Jakob Wehrli geleitet wurde. Mit ihm blieb er durch einen regen Briefwechsel in Verbindung. 1845 heiratete Johannes Stuker Verena Iseli, die Tochter des Gerichtssässen und wohlhabenden Grossbauern Jakob Iseli vom benachbarten Pfaffenboden. 1863 wurde ihr einziges Kind Robert Stuker, später Prinzenerzieher am griechischen Königshof, geboren.

Johannes Stuker am Fenster seiner Wohnung in Langnau. Fotografie von seinem Sohn Robert Stuker 1898, reproduziert in Max Frutigers Jeremias Gotthelf in seiner Gemeinde, 1980, S. 39 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Nb 30791).
Johannes Stuker am Fenster seiner Wohnung in Langnau. Fotografie von seinem Sohn Robert Stuker 1898, reproduziert in Max Frutigers Jeremias Gotthelf in seiner Gemeinde, 1980, S. 39 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Nb 30791). […]

Stuker avancierte zu einem weit über die Gemeindegrenzen geachteten Pädagogen und Experten für landwirtschaftliche Fragen. 1847 zählte er zu den Mitgliedern der Ökonomischen Gesellschaft Bern. Er leitete Konferenzen zur Fortbildung der Lehrer aus der Umgebung und betätigte sich als Chorleiter und Regisseur des Theaters in Grünenmatt. Im Auftrag der Direktion des Innern hielt er 1879 als Wanderlehrer im Kantonsgebiet Vorträge über die Verbesserung der Landwirtschaft und des Gartenbaus. 1880 wirkte er als Mitglied der kantonalen Schulsynode. 1887 publizierte Stuker die Schrift Selbstverfasste Gespräche und ausgewählte Gedichte zu dramatisch-deklamatorischen Aufführungen für Schule und Haus. Sein Werdegang widerspiegelt die zunehmende Bedeutung und wachsende soziale Reputation des Lehrerstands im 19. Jahrhundert.

Quellen und Literatur

  • Frutiger, Max: Jeremias Gotthelf in seiner Gemeinde, 1980.
  • Meyer-Salzmann, Marta: Robert Stuker, 1863-1940. Das Emmental und Griechenland. Prinzenerzieher am Königshof in Athen, Freund und Berater grosser Herrscher, 1996.
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 10.4.1819 ✝︎ 1.12.1901

Zitiervorschlag

Markus Hofer: "Stuker, Johannes", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.04.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/058881/2020-04-08/, konsultiert am 24.03.2025.