5.1.1922 Engelberg, 14.10.1996 Engelberg, katholisch, von Engelberg. Erste Obwaldner Kantonsrätin (parteilos, später freisinnig).
Rosa Feierabend war das fünfte von acht Kindern des Oswald Feierabend und der Berta geborene Christen. Ihr Vater, ein Landwirt, der auch als Gemeinde- und Kantonsrat amtierte, regte ihr Interesse für politische Fragen an und ermöglichte ihr den Besuch des Mädchengymnasiums St. Klara in Stans. Nach seinem Tod 1940 reichte das Geld für die Finanzierung eines Studiums nicht aus. Rosa Feierabend absolvierte auf der Gemeindeverwaltung Engelberg eine Lehre als Sekretärin und wurde später Kanzlistin. Am Arbeitsplatz lernte sie den Gemeindeschreiber Friedrich Häcki kennen, den sie 1943 heiratete. 1945 kam ihr einziges Kind zur Welt. Der Hinschied ihres Mannes 1961 zwang Häcki-Feierabend, die Arbeit in der Gemeindekanzlei wiederaufzunehmen, um den Unterhalt der Familie zu sichern. Sie führte dort die AHV-Zweigstelle.
Rosa Häcki-Feierabend war eine passionierte Skifahrerin und Berggängerin, was in dieser Zeit für eine Frau nicht selbstverständlich war. Mit der deutschen Baronin Felicitas von Reznicek und anderen Alpinistinnen gründete sie 1968 auf dem Titlis die internationale Vereinigung bergsteigender Frauen Rendez-vous Hautes Montagnes, die Kletter- und Wanderwochen für Frauen aus aller Welt durchführte.
Während einer dreiwöchigen Himalaya-Expedition 1973 wurde Häcki-Feierabend ohne ihr Wissen und eigenes Zutun als Sprengkandidatin für den Kantonsrat aufgestellt. Sie wurde als erste Frau in den Kantonsrat gewählt, dem sie von 1974 bis 1986 angehörte. Anfänglich parteilos, später in der Liberalen Partei (Freisinnig-demokratische Partei, FDP), engagierte sie sich vor allem für die Anliegen der Talschaft Engelberg und nahm in der Steuerrekurs- sowie in der Stipendienkommission Einsitz. Auch mit ihrem Engagement für die Sonnenenergie war Häcki-Feierabend eine Vorreiterin. Sie betrieb auf ihrer Alp Bödmen in Engelberg die Materialtransportbahn und die Melkanlage mit Solarstrom.