24.6.1717 Lausanne, 6.4.1779 Den Haag, reformiert, von Bussigny-près-Lausanne. Offizier in holländischen Diensten, aktiv an der Niederschlagung von zwei Sklavenaufständen beteiligt.
Über Fourgeouds erste Lebenshälfte ist wenig bekannt. Gesichert ist, dass Fourgeoud 1717 als Sohn des Jean-Jacques Fourjoud und der Marguerite Dubré getauft wurde. Die Wahl seiner Taufpaten, Louise und Henri Polier, deutet darauf hin, dass Fourgeouds Eltern in der Lausanner Oberschicht verkehrten. Wie einige Briefe des Untervogts von Lausanne, Jean Henri Polier de Vernand aus den 1770er Jahren belegen, sollte Fourgeoud diese Beziehungen bis an sein Lebensende pflegen.
Erstmals gesicherte Erwähnung findet seine militärische Karriere in fremden Diensten im Zusammenhang mit dem Sklavenaufstand (Sklaverei) von 1763 in der niederländischen Kolonie Berbice (Guyana) an der Nordküste Südamerikas. Rund 70 versklavte Menschen erhoben sich aus Protest gegen die unmenschlichen Bedingungen auf den Plantagen für Zucker und Kaffee in einem Aufstand, der sich schnell ausbreitete. Unter der Führung der ehemaligen Sklaven Coffy und Accara verzeichneten die Rebellen zunächst beachtliche Erfolge. Der Kriegsverlauf änderte sich aber, als im Winter 1763-1764 rund 500 Soldaten, darunter Fourgeoud, aus den niederländischen Generalstaaten eintrafen. Mit der Unterstützung indigener Hilfstruppen sowie versklavter Menschen, die sich nicht den Aufständischen angeschlossen hatten, konnten die Kolonialisten den Aufstand im August 1764 mit Gewalt niederschlagen (Kolonialismus). Während der grösste Teil der europäischen Truppen kurz darauf in die Niederlande zurückkehrte, blieb Fourgeoud bis 1765 in Berbice. Als Major befehligte er eine Kompanie von hundert Freiwilligen, die dafür sorgen sollte, dass keine weiteren Sklavenaufstände ausbrachen.
Nachdem es in den 1760er und 1770er Jahren in der niederländischen Kolonie Suriname wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Plantagenbesitzern und entflohenen Sklavinnen und Sklaven (sogenannten Marrons) unter der Führung der ehemaligen Sklaven Boni, Aluku, Coromantjn Codjo und Suku kam, forderte der Gouverneur der Kolonie militärische Unterstützung aus Europa an. Fourgeoud leitete 1773 – nunmehr zum Oberst befördert – das zur Niederschlagung der Aufstände entsandte Expeditionskorps. Über die Militärexpedition und den Alltag auf den Sklavenplantagen publizierte der schottisch-niederländische Soldat John Gabriel Stedman 1796 einen Augenzeugenbericht, in dem er Fourgeoud als energischen und rücksichtslosen Anführer beschreibt, der die eigenen Soldaten schikanierte und gefasste Sklavinnen und Sklaven brutal bestrafte. Als die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer im September 1776 nach Französisch-Guyana flohen, sah Fourgeoud seine Aufgabe als erfüllt an und wollte mit seinen verbliebenen Soldaten nach Europa zurückkehren. Allerdings musste er die Ankunft neuer Truppen aus Europa abwarten und konnte erst 1778 nach Den Haag reisen. Dort verstarb er 1779.
Inwieweit Fourgeoud den Aufstand in Suriname zurückdrängen konnte, ist umstritten. Er selbst begriff sich als Retter der Kolonie, während der Gouverneur und die Plantagenbesitzer der Ansicht waren, die Aufstände hätten effizienter und mit weniger Verlusten niedergeschlagen werden können. Von den 1200 europäischen Soldaten unter Fourgeouds Kommando überlebten 100; die meisten starben an klimabedingten Krankheiten und Erschöpfung. Die Marrons hingegen lancierten ab 1789 aus ihrem Exil wieder vermehrt Angriffe auf die Plantagenbesitzer.