Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Affoltern. Dorf am nordöstlichen Abschluss des Talkessels von Bonstetten. 1184 Wettesweilare, bis 1976 Wettswil. 1467 11 Haushalte; 1634 147 Einwohner; 1772 264; 1836 317; 1850 321; 1900 318; 1950 389; 1980 3366; 2000 3784.
Zwei römische Ziegelbrennöfen in der Josenmatt wurden bereits 1839 entdeckt und 1992 von der Kantonsarchäologie untersucht. Eine Ritzinschrift aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. nennt den Besitzer des Ofens, den Pächter sowie den auf dem Betrieb arbeitenden Sklaven. Ein römischer Gutshof lag in der Flur Heidenchile. Die Stadt Zürich zog 1415 die hohe Gerichtsbarkeit über Wettswil an sich, die Habsburg im Spätmittelalter ausgeübt hatte. Wichtigster Grundherr war das Kloster Engelberg, welches die Gerichtsvogtei 1466 dem Zürcher Ratsherrn Heinrich Effinger verlieh. Die Handänderung von der Familie Effinger zur Stadt Zürich wurde um 1533 vollzogen. 1538 gliederte Zürich Wettswil in die innere Vogtei Bonstetten ein. Die Entstehung der Gemeinde lässt sich anhand der Offnung des Gerichts Wettswil von 1468 nachvollziehen, die Einzugsgebühren in der Höhe von drei Pfund festlegte. Die Einzugsgelder wurden als Folge der steigenden Bevölkerungszahl 1545, 1590 und 1603 erhöht. Nach 1800 bildete Wettswil eine Zivilgemeinde in der politischen Gemeinde Stallikon, von der es sich 1831 löste und selbstständig wurde. Vom Mittelalter an gehörte Wettswil zur Pfarrei bzw. Kirchgemeinde Stallikon. 1782 bewilligte der Zürcher Rat der Gemeinde Wettswil, vorerst befristet auf sechs Jahre, den Betrieb einer Ziegelhütte und Kalkbrennerei. Die auf örtliche Lehmvorkommen basierende Ziegelproduktion wurde im 19. Jahrhundert intensiviert und mechanisiert. Die Eisenbahnlinie Zürich-Affoltern-Zug mit der Station Bonstetten-Wettswil nahm 1864 den Betrieb auf. Seit 1968 verkehren Postautokurse nach Zürich. Infolge des Einbezugs in die Agglomeration Zürich gehört Wettswil am Albis innerhalb des Knonaueramts zu den reichen Gemeinden mit einem hohen Anteil an Wegpendlern (2000 80%).