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Oberembrach

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Bülach. Seit 1809 selbstständige Gemeinde, vorher zu Embrach gehörig. Oberembrach umfasst das gleichnamige Haufendorf im oberen Wildbachtal sowie die Weiler und Hofsiedlungen Hausen, Madlikon, Mühlberg, Ober- und Untermettmenstetten, Ober- und Unterwagenburg, Rotenfluh, Sonnenbühl, Stigen sowie Stürzikon. 1871 waren Augwil und Vordermarchlen von Oberembrach abgetrennt und Lufingen zugeteilt worden. Bis 1927 gehörten auch Eigental, Hinter- und Vorderbänikon zu Oberembrach, die dann Kloten zugewiesen wurden. Um 1274 Obern-Emmerach. 1850 843 Einwohner; 1900 617; 1950 571; 1990 1001; 2000 990.

Der Flurname Steinmüri sowie ein römischer Münzfund von 1597 weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Von der 1393 bis 1524 erwähnten Burg Untersal bei Obermettmenstetten blieben Mauerreste erhalten. Beim Weiler Unterwagenburg zeugen Mauerspuren von der Wagenburg, die von den 1263 erwähnten Herren von Wagenberg an die Herren von Heidegg gelangte und nach dem Brand 1556 aufgelassen wurde. Seit dem Mittelalter ist das Dorf mit der Kirchgemeinde Embrach verbunden. Zudem war Oberembrach im Mittelalter Teil der Gemeinde Embrach "zu Berg und Thal". Gemeinsam bewirtschafteten die Bauern die Zelgen. 1797 liess Jakob Bänninger, der Landrichter und Seckelmeister, ein grosses Fachwerkbauernhaus am Dorfrand, das sogenannte Rothaus, erstellen. 1822 wurden im Dorf eine Zivilgemeinde Oberembrach sowie auf den Aussenhöfen eine Hofzivilgemeinde Oberembrach gebildet. Letztere löste sich 1928, Erstere 1971 auf. Seit ca. 1750 existiert eine eigene Dorfschule, ab 1835 in einem eigenen Schulhaus (seit 1970 Schulanlage Zweigärten). 1848-1978 betrieb auch Unterwagenburg eine Schule mit Schulhaus. 2005 stellte der 1. Sektor noch 46% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • W. Arber, Die Zürcher Landgem. Oberembrach, 1977
  • W. Arber, Die Gem. Oberembrach, 1989
  • Gesch. der Gem. Embrach, 2 Bde., 1994-99
  • I. Hermann, «Zürcher Weinland, Unterland und Limmattal», in Die Bauernhäuser des Kt. Zürich 3, 1997, 313-316, 413
Von der Redaktion ergänzt
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GND

Zitiervorschlag

Hans Baer: "Oberembrach", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000053/2009-08-12/, konsultiert am 19.03.2024.