Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Dielsdorf, im Wehntal am Nordhang der Lägern gelegen, bestehend aus den Ortsteilen Schleinikon, Dachslern (897 Thahssanarra), Wasen. 1113 Schlinikofen, um 1150 Slininchofa. 1634 290 Einwohner; 1764 324; 1850 523; 1900 343; 1910 308; 1950 334; 2000 637.
Die Schleiniker Platte weist Grabhügel aus vorgeschichtlicher Zeit (ca. 4000 v.Chr.) auf. 1844 wurde auf dem Grosszelg ein römischer Gutshof entdeckt, der bis ca. 300 n.Chr. in Betrieb war. Grundbesitzer in Schleinikon waren im 12. und 13. Jahrhundert die Klöster Wislikofen, Reichenau, St. Blasien, Töss und Einsiedeln. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erwarb das Haus Österreich-Habsburg Schleinikon mit dem Wehntal von den verarmenden Freiherren von Regensberg. 1409 wurde ihnen dieses von der Stadt Zürich abgekauft. Die Zusammenlegung mit Dachslern erfolgte wohl nach 1409 und ist durch eine Urkunde von 1430 bezeugt. Bis 1798 gehörte Schleinikon zur Zürcher Landvogtei Regensberg. Die Bewohner Schleinikons waren nach Niederweningen kirchgenössig, bis der Ort 1710 der Kirchgemeinde Schöfflisdorf zugeteilt wurde. Schleinikon war immer ein Bauerndorf und die Behörden bemühen sich bis heute, seinen ländlichen Charakter zu bewahren. Auf Gemeindegebiet liegt die niedrigste Alp der Schweiz, die Lägerenweid (ca. 760 m), auf der auch Anfang des 21. Jahrhunderts noch bis zu 100 Rinder gesömmert wurden. 1850 wurde in Wasen ein Industriebetrieb eröffnet (zuerst Posamenterie, ab 1870 Seidenwinderei), der 1902 die Produktion einstellte. Die 1891 von Dielsdorf bis Niederweningen verlängerte Eisenbahnstrecke erschloss auch Schleinikon. Als Wahrzeichen von Schleinikon gilt das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Zythüüsli, ein Fachwerkbau mit Glockentürmchen und Uhr.