Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Dielsdorf. Dorf südlich des Rheins, an den Grenzen zu Deutschland und zum Kanton Aargau gelegen. 1271 Wiâch. 1470 16 Haushalte; 1634 360 Einwohner; 1689 674; 1791 406; 1850 716; 1900 601; 1950 590; 2000 994.
Mögliche neolithische Höhensiedlungen im Hard und im Wörndel, frühbronzezeitlicher Grabhügel im Hard, Warte der römischen Rheinbefestigung im Hard, Wallanlagen unbekannter Zeitstellung im Aebnet und im Wörndel. 1295 verkaufte Jakob von Wart die niedere Gerichtsbarkeit seines Meierhofs in Weiach sowie die über das Dorf Weiach dem Bischof von Konstanz. Im 16. Jahrhundert verpfändete Konstanz seine Rechte zur Hälfte; 1605 kaufte es sie wieder zurück. Hochgerichtlich gelangte Weiach mit der Grafschaft Kyburg zu Zürich und wurde 1442 Teil der Obervogtei Neuamt. Erst in der Helvetik kam Weiach vollumfänglich zum Kanton Zürich (Distrikt Bülach). Die zürcherische Obrigkeit war in Weiach durch einen Untervogt, der Bischof durch einen Dorfmeier vertreten. Weiach gehörte im Mittelalter zur Pfarrei Hohentengen und hatte wahrscheinlich schon eine Filialkapelle; bezeugt ist diese aber erst 1594. Auf Bitten der Dorfleute setzte der Zürcher Rat 1591 einen Pfarrer ein. Wegen der Grenzlage wurde die Kirche (Neubau 1706) sowie das Pfarrhaus mit Scheune befestigt und die Friedhofsmauer mit Schiessscharten versehen. Eine Ziegelhütte wird 1421 erwähnt. 1590 verfügten zwei Haushalte über je zwei Gespanne, elf über eines und vier über ein halbes, 48 Haushalte hatten keine Zugtiere; 1789 besass dagegen einzig der Müller ein ganzes Gespann – dies deutet auf einen Verarmungsprozess hin. 1850 waren 24% des Gemeindebodens Ackerland, 13% Wiesen, 4% Streuwiesen, 2% Reben, 16% Privatwald, 38% Gemeindewald sowie 3% Streu- und Ackerland in Privatbesitz. Die Bahnlinie Winterthur-Koblenz mit der Bahnstation Weiach-Kaiserstuhl wurde 1876 eröffnet. Seit 1962 baut die Weiacher Kies AG im Hard industriell Kies ab. Ab den 1960er Jahren entstanden verschiedene Einfamilienhausquartiere, 2000 verzeichnete die Gemeinde 78% Wegpendler. 2005 stellte der 1. Sektor noch immer knapp 18% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.