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BubikonGemeinde

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Hinwil. Umfasst die Dörfer Bubikon und Wolfhausen sowie die Weiler Barenberg, Berlikon, Bürg und Wändhüslen. Bubikon liegt im obersten Glatttal auf der Wasserscheide zwischen Glatt und Zürichsee. 811 Puapinchova. Die Zivilgemeinden Bubikon Dingstatt, Hof Oberglatt, Niederglatt Bubikon und Niederglatt Wolfhausen wurden 1884 aufgehoben. 1634 262 Einwohner; 1850 1591; 1870 1489; 1900 1555; 1920 1809; 1950 2265; 1970 3244; 2000 5424.

Einzelne Ortsnamen sind keltischen (Mürg) und römischen Ursprungs (Tafleten, Kammern, Zell). Grundherrliche Rechte des Klosters St. Gallen sind in Bubikon ab 744 (Berlikon, Perolvinchova) nachgewiesen. Um 1194-1198 schenkte Diethelm V. von Toggenburg dem Johanniterorden seinen Hof und die Kirche zu Bubikon. Der Orden errichtete darauf die Komturei Bubikon, das "Ritterhaus". 1483 ordnete der Hausbrief von Bubikon das Verhältnis der Lehensleute zum Ritterhaus (u.a. Gerichts- und Vormundschaftswesen, Güter- und Erbrecht, Ungenosssame). Die westlichen Teile der Gemeinde blieben bis 1811 nach Dürnten kirchgenössig. Im Mittelalter wurde auf kleinen Gütern vorab Ackerbau, im 18. Jahrhundert vermehrt Milchwirtschaft (1786 erste Käserei) betrieben. Die Einkommen vor allem der Landarmen wurden im 18. und frühen 19. Jahrhundert durch Baumwollweberei in den Kellern der Flarzhäuser verbessert. Die 1819 gegründete erste Baumwollspinnerei markiert den Beginn der Industrialisierung. Weitere Fabrikgründungen folgten (1869 Papierhülsen, 1876 Schrauben, 1880 Baumwollreisserei, 1889 Blechwaren und Verzinkerei, 1912 Getriebe, 1917 Waschmaschinen). Daneben blieb ein starkes Gewerbe bestehen. 1836 wurde die Forchstrasse erbaut. 1858 erhielt Bubikon Anschluss an die Glatttallinie der Vereinigten Schweizerbahnen (1901 SBB), 1901 an die Uerikon-Bauma-Bahn (1948 durch Busbetrieb ersetzt), 1990 an die S-Bahn (Zürcher Verkehrsverbund). 1945 wurden die Gemeindebehörden im Gemeindehaus zentralisiert; vollamtliche Beamte führen seither die kommunalen Geschäfte. Seit 1966 bestehen eine Bauordnung und ein Zonenplan. Die Verknappung des Baulandes bewirkte ab 1980 hohe Bodenpreise. Alte Betriebe schlossen (1974 Spinnerei, 1985 Verzinkerei, 1990 Papierhülsen, 1991 Schrauben). Neue Fabriken und Gewerbehäuser wurden zum Teil im Baurecht auf gemeindeeigenem Land erstellt (Holzbranche, Elektronik, Teleinformation). 1990 arbeiteten 47% der in Bubikon Erwerbstätigen im 2. Sektor.

Quellen und Literatur

  • M. Bührer et al., Bubikon-Wolfhausen, 2 Bde., 1981-83
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Kurt Schmid: "Bubikon (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000084/2003-01-27/, konsultiert am 12.11.2024.