Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Pfäffikon, die das Dorf Wila im oberen Tösstal sowie Weiler und Höfe im Steinenbachtal und auf den Ausläufern der Hörnlikette umfasst. 1275 Wiler. 1467 ca. 190 Einwohner; 1634 313; 1771 812; 1850 1131; 1900 887; 1950 913; 1970 1070; 2000 1793.
Der Kirchenbau im 8. oder 9. Jahrhundert weist auf eine Besiedlung des Talgrunds im Frühmittelalter hin. Die im Hochmittelalter errichteten Aussenhöfe, grösstenteils Lehen des Klosters St. Gallen, waren niedergerichtlich den Landenberger Geschlechtern unterstellt. Im Berggebiet südlich von Wila entstand im ausgehenden 13. Jahrhundert als sankt-gallisches Lehen die Burg Hohenlandenberg, mit der 1331 die Vogtei über die umliegenden Höfe und Wila verbunden war. Das Raubrittertum Beringers von Hohenlandenberg veranlasste die Österreicher 1344 zur Zerstörung der Burg. Das Niedergericht über Wila gehörte 1444-1798 zur Herrschaft Turbenthal-Breitenlandenberg, dasjenige über mehrere Aussenhöfe gelangte 1549 mit der Herrschaft Altlandenberg an Zürich, das 1424 bzw. 1452 mit der Grafschaft Kyburg das Hochgericht des ganzen Gebiets übernommen hatte.
Die aus dem Frühmittelalter stammende, 1275 erwähnte Marienkirche besass im 13. und 14. Jahrhundert eine schwankende Rechtsstellung zwischen Hauptkirche und Filiale von Turbenthal. 1383 bestimmte das bischöfliche Gericht in Konstanz Turbenthal zur Mutterkirche. 1466 erfolgte die Ablösung der Pfarrei Wila, deren Kollatur die Breitenlandenberger von 1462 bis zur Abtretung an Zürich 1838 besassen. Die Wila zugeteilten Sternenberger Höfe bildeten 1706 eine eigene Pfarrei.
Die 1798 im Pfarrgebiet gegründete politische Gemeinde wurde dem Distrikt Fehraltorf zugeteilt. 1803 kam sie zum Bezirk Uster, 1815 zum Oberamt Kyburg und 1831 schliesslich zum Bezirk Pfäffikon. Im 19. Jahrhundert bildete Wila mit Ägetswil eine Zivilgemeinde. Das Aufkommen der textilen Heimindustrie (1787 ca. 540 Spinner, 35 Weber) hatte zu Beginn des 18. und des 19. Jahrhunderts jeweils starke Bevölkerungsanstiege und Schübe von Einzelhofbauten zur Folge. Die Mechanisierung der Spinnerei führte zur Verlagerung auf die Heimweberei (1827 310 Webstühle), die etwas später einsetzende der Weberei dann zu einem Rückgang der Heimindustrie, der durch die zwei 1830 bzw. 1858 eröffneten Textilfabriken und die aufkommende Heimstickerei nicht aufgefangen werden konnte. Vor allem in den Bergsiedlungen kam es zur Abwanderung. Nach dem Ausbau der Tösstalstrasse 1838 wandelte sich der vorher nur locker überbaute Ort zu einem Strassendorf. Infolge der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Winterthur-Bauma 1875 entwickelte sich ein Neubaugebiet beim Bahnhof. Die 1868 gegründete Korbwarenfabrik beschäftigte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein auch Heimarbeiter. Die Werkzeugfabrik Bosshard nahm 1938 die Produktion auf. Nach 1970 siedelten sich mehrere kleinere Firmen in der Talebene an. In den 1980er Jahren entstanden grössere Überbauungen im Norden und Westen des Dorfs. 2005 stellte der 1. Sektor 14% und der 2. fast 45% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.