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Gutenburg

Ehemalige politische Gemeinde BE, Amtsbezirk Aarwangen, Verwaltungskreis Oberaargau, seit 2007 Teil der Gemeinde Madiswil. Mit 60 ha war G. die kleinste Gemeinde im Kanton. 1277 Guotenberg. 1764 34 Einw.; 1850 67; 1900 56; 1950 91; 2000 115. Die ma. Burg der Frh. von Utzigen auf dem Turmhubel war Kern einer Kleinherrschaft. Sie wurde in einem der vielen Zwiste zwischen den Freiherren und dem Kloster St. Urban u.a. um Wässerrechte 1301 von Solothurn belagert, aber nicht zerstört. Burg und Herrschaft gelangten in den 1360er Jahren an Peter von Thorberg und 1370 an die Herren von Grünenberg. Der Erbe Thüring von Aarburg verkaufte sie 1431 an die Stadt Burgdorf, die Güter und Niedergericht durch ihren "Lotzwil-Vogt" verwaltete. Hochgerichtlich gehörte G. zum kyburg. Landgericht Murgeten bzw. ab 1406 zur bern. Landvogtei Wangen (1803 zum Oberamt Aarwangen). Die Herrschaftswälder veräusserte Burgdorf z.T. an Nachbargemeinden oder nutzte sie selbst (Sägerei 1747); G. besass kein Recht am Wald (1784). Nach dem Verlust der Herrschaft 1798 verkaufte Burgdorf den Burgturm zum Abbruch, 1850 auch den ehem. Burghof. Trotz guter Verkehrslage (Korrektion der Staatsstrasse 1868; Station der Langenthal-Huttwil-Wolhusenbahn 1889) und Nähe zu Langenthal entwickelte sich G. nur wenig. 1901-68 bestand eine Presshefefabrik. 1852/53 bildeten G. und Lotzwil eine Schulgemeinde; die vom Kanton gewünschte Gemeindefusion lehnten indes beide Orte 1897 ab.

Quellen und Literatur

  • K.H. Flatt, Die Errichtung der bern. Landeshoheit über den Oberaargau, 1969
  • F. Junker, G. und seine Gesch., 1987
  • C. Helbling, U. Maurer, Bauinventar der Gem. G., 2005
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Gutenburg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000190/2016-09-15/, konsultiert am 19.03.2024.