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Oeschenbach

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Aarwangen. Die Gem., die in einem Seitental des Langetentals liegt, umfasst das Dorf O. (Kirche), u.a. die Weiler Bleuen und Zulligen sowie Einzelhöfe. 1888 wurde Richisberg an Ursenbach abgetreten. Zwischen 841 und 872 Eschibach. 1764 289 Einw.; 1850 663; 1900 358; 1950 344; 2000 279. O. wird in einer Schenkung an die Abtei St. Gallen erstmals erwähnt. Das Kloster St. Urban wurde 1287 in O. Güterbesitzer. Nach dem Erwerb der kyburg. Landgerichte Ranflüh und Murgeten 1408 arrondierte Bern die Niedergerichte an deren Grenze neu. Das Oeschenbachviertel der Pfarrei Rohrbach wurde geteilt: Die Höfe O., Böschenhubel, Kleinhaus, Bruch, Oeschenberg, Rebelberg und Sage kamen vor 1431 zum Gericht Affoltern (Amt Trachselwald), O.-Dorf und 16 weitere Höfe und Hofgruppen zum Gericht Ursenbach (Amt Wangen). 1803 wurde das Oeschenbachviertel wieder vereint (ab 1831 Einwohnergem.) und dem Oberamt Aarwangen unterstellt. 1885 trennte sich O. von Rohrbach und wurde Teil der Kirchgem. Ursenbach. Seit dem 18. Jh. besteht eine Schulgemeinde. Die Einzelhofwirtschaft mit Ackerbau war bis ins 19. Jh. auf die Überwinterung von Küherherden eingerichtet (Heuproduktion). Mit der Umstellung auf Vieh- und Milchwirtschaft entstand eine private, später genossenschaftl. Käserei (1850, 1883 bzw. 1889). Nach 1850 setzte in O. die Abwanderung ein. Seit den 1960er Jahren arbeiten immer mehr Leute auswärts. 2005 stellte der 1. Sektor ca. 61% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • K.H. Flatt, Die Errichtung der bern. Landeshoheit über den Oberaargau, 1969
  • W. Fuhrimann, Chronik von O., 1991

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Oeschenbach", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000198/2009-08-21/, konsultiert am 03.12.2024.