Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Courtelary, Verwaltungskreis Berner Jura, im Vallon de Saint-Imier, bestehend aus den heute zusammengewachsenen Dörfern Sombeval und Sonceboz. 866 Summavallis, 1179 Sommeval; 1303 Suntzelbo. 1453 14 Haushalte; 1801 331 Einwohner; 1850 565; 1900 1158; 1950 1210; 2000 1666.
Der am Fuss des Passübergangs Pierre Pertuis gelegene Ort war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Strassen- und Eisenbahnverbindung zwischen Basel und dem Mittelland. Östlich von Sonceboz, bei Tournedos, wurden Überreste einer römischen Strasse gefunden, die via Petinesca die Jurakette überquerte. Beim Vorsprung Le Châtillon unweit von Sonceboz-Sombeval sind eine römische Siedlung aus dem 4. Jahrhundert sowie eine mittelalterliche Siedlung belegt. 999 gingen Hof und Kapelle Summavallis mit dem Kloster Moutier-Grandval an den Bischof von Basel. Das Meieramt bzw. die Pfarrei Sonceboz-Sombeval gehörte bis zur Reformation zur Propstei Moutier-Grandval, danach, mit Ausnahme der Rechtsprechung, zur Herrschaft Erguel. Unter französischer Herrschaft 1797-1813 war Sonceboz-Sombeval Teil des Departements Mont-Terrible bzw. Haut-Rhin, ab 1815 gehörte es zum Kanton Bern, erst in der Vogtei, dann im Amtsbezirk Courtelary. 1838 entstand die Einwohnergemeinde Sonceboz-Sombeval, die Burgergemeinde blieb jedoch bestehen. Die Kapelle St. Agathe in Sombeval, ab dem 13. Jahrhundert Pfarrkirche der Pfarrei Sombeval, wurde 1737 und 1866 neu errichtet. 1530 trat Sonceboz-Sombeval zur Reformation über. 1590-1931 betreute der Pfarrer von Corgémont die Gemeinde. Sonceboz war im Ancien Régime weniger stark bevölkert als Sombeval und zählte vor 1800 nur wenige Häuser. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde Sonceboz eine wichtige Postkutschenstation. Mit der Produktion von Uhrenrohwerken 1849 und der Eröffnung der Eisenbahnstrecken Biel-Les Convers und Sonceboz-Tavannes 1874 veränderte sich Sonceboz-Sombeval nachhaltig. Sombeval behielt seinen ländlichen Charakter, während sich Bevölkerung und Industrie in Sonceboz sprunghaft entwickelten. Dies führte zum Zusammenschluss der beiden Dörfer, die Schule, Bahnhof und Post zusammenlegten. 1936 stellte die Uhrenrohwerkfabrik Société industrielle de Sonceboz auf die Herstellung von Zählern um, und mit der 1978 gegründeten Bienna SA (Bodenbeläge) wuchs der industrielle Sektor in Sonceboz-Sombeval weiter an. 1997 steigerte der Anschluss an die A16 die Attraktivität von Sonceboz-Sombeval und trug zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei, so stellten Industrie und Gewerbe 2005 71% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.