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Finsterhennen

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Erlach. Dorf am Rand über dem Grossen Moos. Um 1220 Freineshun, 1453 Veisten Hennen, franz. früher Grasse Poule. 1764 258 Einw.; 1850 373; 1900 347; 1950 345; 1960 438; 2000 411. Neolith. Keramik (Steinacker-Büne). Unbestimmte Funde im Moos: Silices (Usserfeld), Tumuli (Ischlag-Ausserkanal), Pfähle (Längäcker), Gräber (Kiesgrube Pfaffenholz) und Skelettgräber (Bahnlinie). Röm. Funde (Reben) sowie evtl. röm. Strassenstück (Moos). Als Teil der Herrschaft Erlach kam F. 1474 an Bern, das die Siedlung mit dem äusseren Viertel des Landgerichts Ins in der Landvogtei Erlach verwalten liess. Kirchlich gehört F. zu Siselen. Die Zelgsiedlung betrieb Acker- und Rebbau und beweidete mit den Nachbardörfern das Gr. Moos. Die Strasse Aarberg-Müntschemier verläuft auf dem trockenen Moränenzug. Erst die Juragewässerkorrektion (Ausserkanal) ab 1874 ermöglichte die Urbarisierung des Gr. Mooses. Heute werden neben Kleingewerbe Acker-, Gemüsebau und Milchwirtschaft betrieben. An der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (1916 Station Siselen-F., Haltestelle F.) liegend, erhielt F. Zuzug von Industrie (Fahrzeugbau, Kiesabbau und -aufbereitung).

Quellen und Literatur

  • H.-R. Egli, Die Herrschaft Erlach, 1983
  • Kdm BE Land 2, 1998, 354-358
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Finsterhennen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000282/2005-01-18/, konsultiert am 14.01.2025.